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31.12.2005 |
PROVOKATIONEN
Junge Leute, die Lust am Rebellieren haben, sollten dies nur dann in der
Kunst versuchen, wenn sie über entsprechende Begabungen verfügen.
Chancen zum Provozieren liegen auch in den Wissenschaften. Nicht jeder ist
zum Nobelpreis berufen, aber allein schon das Streben nach Wissen über
die Naturgesetze hat etwas Kämpferisches an sich. |
24.12.2005 |
OCHS UND ESEL
Beschimpfungen wie „sturer Esel“, „dumme Kuh“ oder
„blöder Ochs“ werden nur von gedankenlosen Zeitgenossen
verwendet, die keine Ahnung haben, was die Menschen den beiden sagenhaften
Tieren von Bethlehem in Wahrheit zu verdanken haben. |
17.12.2005 |
UND ER WÜRFELT DOCH
Einstein sagte einmal: „Die Quantenmechanik ist sehr Achtung gebietend.
Aber eine innere Stimme sagt mir, dass das doch nicht der wahre Jakob ist.
Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum
näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass der nicht würfelt.“
Hier irrte Einstein. |
10.12.2005 |
KOMPAKTWISSEN
Ein Wust aus Esoterik und Pseudowissenschaften verstellt manchmal den Blick
auf seriöse Bücher. Der traditionelle vorweihnachtliche Sachbuchvorschlag
betrifft daher diesmal eine ganze Serie: „Fischer kompakt“ (www.fischer-kompakt.de). |
3.12.2005 |
BEER, BIRD & BABY
In den alten Universitätsstädten Oxford und Cambridge gibt es
Pubs, die einen Adler im Wappen tragen. In diesen Gasthäusern wurde
Kulturgeschichte geschrieben - vom "Herrn der Ringe" über
die "Chroniken von Narnia" bis hin zur Entschlüsselung der
DNA. |
26.11.2005 |
DAS PRALLE LEBEN DER BIBEL
Die Klagen über Säkularisierung unserer Gesellschaft verstellen
etwas den Blick auf das Buch der Bücher. Als man den deutschen Schriftsteller
Bert Brecht einmal fragte, was sein stärkster literarischer Eindruck
gewesen sei, antwortete er: „Sie werden lachen: Die Bibel“. |
19.11.2005 |
DIE VERSPIELTE RENAISSANCE Als Columbus in Amerika an Land ging, als Nikolaus Kopernikus seine Bücher
über eine neue Astronomie schrieb und Leonardo da Vinci seine naturwissenschaftlichen
Studien betrieb, als die europäische Renaissance die Wissenschaften
und Künste voranzutreiben begann, erlahmte im Islam die Erneuerung.
Sie kam schließlich zum Stillstand. |
12.11.2005 |
EJNAR HERTZSPRUNG
Wenn wir heute über rote Riesen, weiße Zwerge und Temperaturen
von Sternen im Universum lesen, dann geht dies unter anderem auf die Pionierarbeiten
des großen dänischen Astrophysikers Ejnar Hertzsprung zurück.
Mit ihm begann vor 100 Jahren die Astrophysik. |
5.11.2005 |
ZUFÄLLE Wenn
Biologen vorgeworfen wird, dass sie dem Zufall zu viel Bedeutung beimessen,
dann findet diese Kritik zumeist Zustimmung, denn die Natur scheint ja ein
perfektes Design zu besitzen. Der Fehler der Kritik liegt hier im falschen
Verständnis des Begriffs „Zufall“ und in der Fehleinschätzung
der Naturgesetze. |
29.10.2005 |
SCHEINWELTEN DER SINNE
Unser Gehirn und seine nachgeschalteten Sinne sind bei weitem nicht so perfekt
konstruiert, wie wir glauben. Das ist der Grund, warum wir uns täuschen
lassen. Die Täuschung gelingt vor allem dann, wenn es um Zahlen geht. |
22.10.2005 |
GENETISCHE PIRATEN
Das Vogelgrippevirus H5N1 hält Europa in Atem. Der Krankheitserreger
wird zwar nicht von Mensch zu Mensch übertragen, aber in den Jahren
1957 und 1968 mutierte ein Grippevirus ausgerechnet in Schweinen und verwandelte
sich in eine Form, die von Mensch zu Mensch übertragen werden konnte. |
15.10.2005 |
BLUTIGE PSEUDOWISSENSCHAFTEN
Da der Begriff „Wissenschaft“ keinem rechtlichen Schutz unterliegt,
wurde und wird damit massiv Schindluder getrieben. Es gibt daher auch in
Zukunft an unseren Schulen viel aufzuklären. Andernfalls wären
wir dazu verdammt, die blutige Geschichte des 20. Jahrhunderts zu wiederholen. |
8.10.2005 |
SCHLAMPIGES DESIGN
Wird Religion mit Wissenschaft vermischt, kommt kreationistischer Unsinn
heraus. So stellt sich das parareligiös - pseudowissenschaftliche Konzept
des „Intelligent Design“ bei genauer Betrachtung als „Sloppy
Design“ heraus. Der Designer wäre demnach kein brillanter Ingenieur
sondern ein schlampiger Bastler. |
1.10.2005 |
VERNUNFT UND UNVERNUNFT
Die Naturwissenschaften haben uns gelehrt, dass die Vernunft in Form des
guten alten Hausverstands nicht immer plausibele Theorien liefert. Ein Biologe,
Chemiker oder Physiker des 21. Jahrhunderts darf und soll vernünftig
sein. Gleichzeitig muss er aber bereit sein, ein gewisses Ausmaß an
kreativer Unvernunft zu akzeptieren, wenn er erfolgreich sein will. |
24.9.2005 |
GÖTTLICHER KOLLATERALSCHADEN
Die Geschichte unserer Erde, deren Oberfläche durch Luft, Wasser und
Kräften aus dem Erdinneren in viereinhalb Milliarden Jahren geformt
wurde, ist eine Geschichte des Entstehens und Vergehens. Gebirge, Meere,
Flüsse, Seen, Tier- und Pflanzenarten kamen und gingen. Niemand wurde
dabei bestraft, denn die Natur kennt weder Mitleid noch Moral. |
17.9.2005 |
EINE GANZ NORMALE NACHT
Der Rettungsnachtdienst in einer kleinen Landeshauptstadt geht zu Ende.
Bei elf von vierzehn Einsätzen waren Alkohol oder illegale Drogen im
Spiel. Eine ganz normale Nacht also und doch nur die Spitze des Eisbergs. |
10.9.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: SCHWARZE LÖCHER Besonders große Sonnen
kollabieren am Ende und sprengen ihre äußere Hülle in
Form einer Supernova ab. Der Gravitationskollaps setzt dabei derart
titanische Energien frei, dass ein Schwarzes Loch entstehen kann - ein
Monstrum, das alles verschluckt, auch Licht. |
3.9.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: RAUMZEIT Einsteins Lehrgebäude spaltete jahrzehntelang
die Welt der Wissenschaft. Heute stehen die Aussagen der Relativitätstheorien
außer Streit, weil sie sich in vielen Bereichen der Technik und
Wissenschaft, vom GPS über die Hochenergiephysik bis zur Kosmologie,
als leistungsfähig und konkurrenzlos erwiesen haben. |
27.8.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: QUARKS Der Blick in das Innere von Atomkernen erfordert
den Bau gigantischer Maschinen, so genannter Teilchenbeschleuniger,
dazu eine unvorstellbar große Energiedichte und eine gewisse „Luminosität“,
das ist die Zahl der Teilchenkollisionen, die pro Sekunde in einem Beschleuniger
stattfinden können. Im April 1987 wurde die für eine Kollision
aus Protonen und Antiprotonen benötigte Luminosität im „Tevatron“
in Chicago erreicht. Damit betraten die Physiker Neuland. |
20.8.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: QUANTEN Die Geburtsstunde der Quantenphysik schlug
im Dezember 1900, als der deutsche Physiker Max Planck eine neue Formel
für die „Schwarzkörperstrahlung“ vorschlug. Diese
Formel besagt, dass jede Form von Energie nur als Vielfaches bestimmter
Mindestmengen übertragen wird. Der Quantenphysik gelang nach der
Entwicklung des Atommodells (1913) durch den dänischen Nobelpreisträger
Niels Bohr der Durchbruch. |
13.8.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: RADIOAKTIVITÄT 1896 entdeckte Henri Becquerel
in Paris die Radioaktivität. Am 18. Mai schrieb er in sein Notizbuch:
„… bisher ist nicht erkennbar, woher das Uran die Energie
nimmt, die es mit so großer Beharrlichkeit aussendet.“ Ein
Jahr später notierte er, dass die Strahlung des Urans innerhalb
eines Jahres nicht nachgelassen habe. |
6.8.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: DIE BOMBE „Ich bin der Tod, der alles raubt,
der Zerstörer der Welten“. Der Satz stammt aus dem Bhagavadgita,
einem in Sanskrit geschriebenem religiösen Gedicht. Der Erbauer
der ersten Atombombe, Robert Oppenheimer, sagte diesen Satz nach der
Explosion der ersten Bombe am 16. Juli 1945 in der Wüste von New
Mexico. Er wusste, dass die Pforten zur Hölle nun für immer
offen standen. |
30.7.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: WÄRME UND KÄLTE An der zentralen Frage,
was Temperatur in ihrem inneren Wesen sei, bissen sich die Physiker
lange die Zähne aus. Die Beantwortung sollte zwei Jahrhunderte
auf sich warten lassen. Die großen Erfolge auf dem Weg zu einer
leistungsfähigen Theorie der Temperatur gelangen dem Franzosen
Sadi Carnot, dem englischen Bierbrauer und Hobbyphysiker James Joule
und dem nordirische Physiker William Thomson (1824-1907). |
23.7.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: ELEKTRIZITÄT Schon die alten Griechen haben
über den Bernstein, gestaunt. Wenn man diesen honiggelben Stein
an einem trockenen Leinen reibt, dann knistert es. Dieses Phänomen
wurde die „Kraft des Bernsteins“ genannt. Bernstein heißt
im Griechischen „elektron“. Das kleine Elektron und die
gesamte Elektrodynamik verdanken ihre Bezeichnungen somit einem Schmuckstein. |
16.7.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: DIE SCHWERKRAFT Newtons Gravitationsgesetz, das
erst im 20. Jahrhundert durch Albert Einstein erweitert wurde, zählt
heute zu den Fundamenten der Physik und bildet die theoretische Grundlage
der Raumfahrt. |
9.7.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK: GRÜNDERVÄTER Das 16. und 17. Jahrhundert
markierte eine Zeitenwende. Einige Männer begnügten sich nicht
mehr damit, neues Erkenntnisse in alten Büchern zu suchen. Sie
entdeckten eine neue Methode der Erwerbung von Wissen: Von einer bloßen
Vermutung über ein Experiment kann man zu einer überprüfbaren
Theorie gelangen. |
2.7.2005 |
WELTJAHR
DER PHYSIK Das Jahr 2005 war nicht nur wegen der Einstein-Jubiläen
(100 Jahre Relativitätstheorie, 50. Todestag) zum Weltjahr der
Physik ausgerufen worden. Es ging auch darum, die Menschen darauf aufmerksam
zu machen, dass unsere moderne Welt -im Guten wie im Schlechten - ein
Produkt der modernen Physik ist. Initiatoren sind die UNESCO (die Bildungs-
und Wissenschaftsabteilung der Vereinten Nationen) und die nationalen
physikalischen Gesellschaften. |
25.6.2005 |
VERLÖSCHENDE
FILMARCHIVE Es war schon früh bekannt, dass Filme vergänglich
sind und dagegen etwas unternommen werden muss. 1938 wurde die „International
Foundation of Film Archives“ (FIAF) gegründet. Seither bemühen
sich Archive in 65 Ländern um den Erhalt der wichtigsten Werke.
Die große Masse der Film- und Fotoarchive wird jedoch nie einer
Bearbeitung zugeführt werden. Sie werden für immer verlöschen. |
18.6.2005 |
DIABOLUS IN SCIENTIA
Grundlagenforschung hat eine Eigendynamik. Wenn die Zeit reif ist, wenn
bestimmte Kenntnisse gemacht und Methoden erarbeitet wurden, dann kommen
neue Entdeckungen zwangsläufig. Die Anwendungen der Erkenntnisse
aus der Grundlagenforschung kann man kontrollieren, aber die Grundlagenforschung
selbst kann kein Gesetz der Welt stoppen. |
11.6.2005 |
WELTBLUTSPENDERTAG
Am 14. Juni 1868 wurde der Entdecker der Blutgruppen, der österreichische
Nobel-preisträger Dr. Karl Landsteiner, in Wien geboren. Landsteiners
Geburtstag, der 14. Juni, wurde vor einem Jahr zum Weltblutspendertag
erklärt. Damit würdigen vier internationale Organisationen
die Leistung der Blutspender in aller Welt. |
4.6.2005 |
TIERGÄRTEN
Ursprünglich waren die Tiergärten ein Panoptikum an bunten
und wilden „Bestien“ zur Ergötzung der Reichen und
Mächtigen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die großen
Tiergärten in wissenschaftliche Institute verwandelt, die mit Zoologen,
Ökologen, Tierärzten und Verhaltensforschern eng zusammenarbeiten. |
28.5.2005 |
DER BARRINGER-KRATER
In der Wüste des US-Bundesstaates Arizona befindet sich ein Krater
mit 1,5 Kilometer Durchmesser und 200 Meter Tiefe. Daniel Barringer
deutete den Krater nicht als Rest eines Vulkanausbruchs sondern als
Folge des Einschlags eines Eisenmeteoriten. Nachdem sich diese Erkenntnisse
durchgesetzt hatten, begann weltweit eine bis heute andauernde Suche
nach Einschlagskratern und ihren Überresten. |
21.5.2005 |
CHARLES VOR GERICHT
Die moderne Biologie kann längst die Entstehung neuer Tier- und
Pflanzenarten beobachten, wobei sich Darwins Ideen als richtungsweisend
herausgestellt haben. Charles Darwin vor einer gerichtsähnlichen
Kommission, wie kürzlich in Kansas geschehen, ist nichts anderes
als eine Narretei rückständiger Kreise im amerikanischen "Bible-Belt". |
14.5.2005 |
DAS EUTHANASIESCHLOSS
Hätten NS-Biologen die damals schon bekannten Regeln der Populationsbiologie
genauer betrachtet, dann hätte ihnen das seit 1908 bekannte „Hardy-Weinberg-Gesetz“
auffallen müssen. Dieses mathematische Modell zeigt die statistische
Verteilung der Gene in einer Population. Euthanasie gegen Erbkranke
ist demnach nicht nur moralisch verwerflich sondern entbehrt jeder wissenschaftlichen
Grundlage. |
7.5.2005 |
RABE, WALDRAPP UND
GRAUGANS Die Ethologen sind in den Augen der Öffentlichkeit
liebe und harmlose Menschen, die sich in einer idyllischen Abgeschiedenheit
mit possierlichen Tierchen wie Rabe, Waldrapp und Graugans die Zeit
vertreiben. Die Ruhe um die Verhaltensforschung ist aber nur eine scheinbare,
denn diese Disziplin wurde in die wissenschaftliche Zoologie längst
integriert und hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt.
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30.4.2005 |
BENEDIKT UND DAS DIESSEITS
Einen Krieg gegen eine säkularisierte Welt im Allgemeinen und gegen
die modernen Wissenschaften im Besonderen, wie dies Papst Pius IX versucht
hatte, hat Kardinal Ratzinger schon vor 20 Jahren als sinnlos erkannt.
Als Theologe mit Verstand hat er eingesehen, dass sich die Kirche in
einem Kampf gegen leistungsfähige wissenschaftliche Theorien lächerlich
macht. |
23.4.2005 |
DIE WÖCHENTLICHE
WIDERLEGUNG Die wöchentlichen „Sensationen“
und „Widerlegungen“ als Unsinn zu entlarven gelingt nur
denjenigen, die über ein solides Basiswissen verfügen. Das
Bildungswesen muss sich verstärkt darum kümmern, die jungen
Leute zu befähigen, vermeintliche Sensationsmeldungen als das zu
erkennen, was sie sind: Haltlose Übertreibungen und intellektueller
Schrott. |
16.4.2005 |
DRESSCODE Die
Geheimsprache, in der jugendliche Extremisten ihre Gesinnung demonstrieren,
wird auch durch ihre Bekleidung gezeigt. Auf ihren Hemden, Jacken oder Mützen
tragen sie Schriftzüge wie Consdaple, Thor Steinar, Lonsdale oder Pitbull.
Die Zahl 18 steht für Adolf Hitler, 28 für die verbotene Organisation
"Blood & Honour" und 88 für „Heil Hitler!“.
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9.4.2005 |
DER GESCHEITERTE PAPST
Papst Johannes Paul II hat trotz seiner unbeugsamen wertkonservativen
Haltung nie den Fehler einiger seiner Vorgänger wiederholt, die geglaubt
hatten, eine Art göttliches Recht auf Korrektur wissenschaftlicher
Theorien zu haben. Im Mittelalter und in der Renaissance waren diesbezüglich
schlimme Fehler gemacht worden, aber den größten Fehltritt hat
sich ein Papst des 19. Jahrhunderts erlaubt. |
2.4.2005 |
ADRIAN MONK Die
Fähigkeit, Dinge zu sehen, die andere nicht sehen können,
geht bei Wissenschaftlern und Künstlern nicht selten mit einer
gewissen Schrulligkeit Hand in Hand. Kauzig und genial - wie der amerikanische
Fernseh-Detektiv und Neurotiker Adrian Monk. |
26.3.2005 |
GEFÜHLTE WIRKLICHKEIT
Unsere gefühlte Wahrnehmung wird nicht nur von der Realität
gesteuert sondern mindestens genauso stark von Vermutungen. Wir fühlen
nicht nur die Realität sondern auch das, wovon wir emotionell überzeugt
sind und woran wir glauben. |
19.3.2005 |
ARMSELIGE LEGEHENNEN Wenn
wir Wissen und Bildung ausschließlich nach der Nützlichkeit beurteilen
und einfältige Schüler reklamieren, dass dieses und jenes Wissen
weder wichtig noch nützlich sei, dann offenbaren diese Meinungen die
Mentalität von Legehennen. Diese Tiere sind nämlich gleichermaßen
nützlich wie stumpfsinnig, wobei die armseligen Vögel in ihren
Legebatterien ihr reduziertes Leben unfreiwillig fristen. |
12.3.2005 |
EINSTEINS PHOTONEN
Albert Einstein, der wahrscheinlich prominenteste Wissenschaftler des 20.
Jahrhunderts, veröffentlichte 1905 in den „Annalen der Physik“
nicht nur seine Relativitätstheorie sondern auch einem Aufsatz über
das Licht, der eine Sicht eröffnete. |
5.3.2005 |
FAHRENHEIT 451
ist der Titel eines Romans von Ray Bradbury, der von François Truffaut
verfilmt wurde. Fahrenheit 451 ist die Temperatur, bei der Papier zu brennen
beginnt. Fahrenheit 9/11 ist der Titel eines Films des Amerikaners Michael
Moore. Es ist "the temperature where freedom burns" - die Temperatur,
bei der die Freiheit brennt. |
26.2.2005 |
DIE BOMBE ALS HEIL
Gute Christen fürchten die Apokalypse nicht, sondern sie begrüßen
sie freudig, damit das Heilsgeschehen vollendet werden könne. Die groteske
Umwertung der tödlichsten Waffe, die Menschen jemals gebaut haben,
ist nicht bloß Ausdruck religiösen Irrsinns eines ehemaligen
US-Regierungsmitglieds. Die unheilvolle Verknüpfung von Bigotterie,
Wahrheitsanspruch ideologischer Verirrung und politischem Machtstreben hat
sich längst zu einer ernsthaften globalen Bedrohung entwickelt. |
19.2.2005 |
DIE DNA DES OSWALD AVERY
Die DNA-Analyse entwickelte sich in den letzten Jahren zur wichtigsten Identifikationsmethode.
Kriminalisten und Männer, die sich ihrer Vaterschaft nicht sicher sind,
bedienen sich der DNA-Analyse mit wachsendem Erfolg. Der Mann, der die Bedeutung
der DNA als erster erkannte, ist etwas in Vergessenheit geraten. |
12.2.2005 |
KRANKE JUGEND
Britische Wissenschaftler vermuten, dass die heute lebenden Teenager in
Großbritannien und in den USA tickende Zeitbomben sind. Nach Angaben
der Ärzte sind die englischen Jugendlichen die einzige Bevölkerungsgruppe,
deren Gesundheit sich in den letzten Jahren dramatisch ver-schlechtert hat.
Die Situation in Mitteleuropa ist nicht besser, der Trend geht in die gleiche
Richtung. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie und andere Organisationen
fordern effektive Schutzmaßnahmen, andernfalls droht eine Generation
junger, kranker Erwachsener. |
5.2.2005 |
WUNDERDIÄTEN
Wunderdiäten heißen vermutlich deshalb so, weil man sich nach
ihrer Anwendung wundert, dass man am Ende schwerer ist als zuvor. Reduktionsdiäten
helfen auf Dauer nie. Von allen Diäten gibt es nur eine, die dauerhaft
wirkt. Dabei handelt es sich um keine Diät sondern um eine einfache
Ernährungsmethode. |
29.1.2005 |
STATISTIK UND WAHRHEIT Mit
Statistiken kann man nichts beweisen, man kann sie nur interpretieren. Wie
wenig sogar Politiker von der Interpretation komplexer Statistiken verstehen,
kann man an der öffentlichen Debatte über die PISA-Studi 2003
in Österreich erkennen. |
22.1.2005 |
CHRISTIAAN HUYGENS
Der niederländische Mathematiker, Physiker und Astronom war Namensgeber
für die Raumsonde, die am 14.1.2005 weich auf dem Saturnmond Titan
landete. Die ESA hat damit einem fast vergessenen großen Mann der
Physik ein titanisches Denkmal gesetzt. |
15.1.2005 |
DIE KRISE DER IDEOLOGIE
Die westliche Kultur erlebt seit Jahren eine Krise ideologischer und dogmatischer
Glaubenssysteme. Das Ansehen von Organisationen, die uns früher Antworten
auf die Fragen der Zeit gaben, vor allem aber einen Glauben an eine neue
Gesellschaft, ist bei den intellektuellen Eliten der Industriegesellschaften
auf einen historischen Tiefstand gefallen. Utopien handeln heute von individuellem
Wohlergehen, nicht von gesellschaftlicher Veränderung. |
8.1.2005 |
EIN GRAUSAMER GOTT?
Das Problem bei der Wahrnehmung großer Gefahren liegt in der Begrenztheit
der Vorstellungskraft. Dort wo „seit Menschengedenken“ nichts
passiert ist, kann - so glaubt man - auch heute nichts passieren. Dieser
Irrglaube betrifft Erdbeben, Lawinen und Hochwässer gleichermaßen.
Doch die Natur ändert sich in langen Zeiträumen, wobei sie keine
Skrupel kennt. |
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Rudolf Oeller:
Typhon District
(Thriller) Europa Verlagsgruppe
ISBN 9791220149914
Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit. Als sie ahnen, dass ihr Leben bedroht ist, ist es bereits zu spät.
Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
Rudolf Oeller:
Theke, Antitheke, Syntheke
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich.
ISBN 978-3-99130-025-0
"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir trafen uns jeden Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod.
Leser dieser Internetseite werden den einen oder anderen Artikel im Buch wiederfinden. Das Buch ist beim novum-Verlag, bei Amazon und im Buchhandel erhältlich.
Interview zum Buch
Rudolf Öller:
Beam me up, Scotty!
unartproduktion.
ISBN 978-3-901325-83-0
Das Buch "Beam me up, Scotty! ist im Verlag unartproduktion erschienen und ist eine Fortsetzung des ersten Buches. Es ist um eine Spur schräger, was auch auf die großartigen Zeichungen des Vorarlberger Künstlers Gottfried Bechtold zurückzuführen ist. Das Buch enthält eine Sammlung von Aufsätzen dieser Website - teilweise redigiert.
Der Titel stammt vom Aufsatz
"Beam me up, Scotty!"
Rudolf Öller:
Was Lehrer(innen) nicht erwähnen ...
Rhätikon Verlag
352 Seiten, Hardcover gebunden, 17,5 x 24 cm
ISBN 978-3-901607-40-0
Revolutionäre Ideen und Theorien wachsen nicht auf Bäumen sondern in den Köpfen von Menschen. Manchmal vergessen Lehrer, darauf hinzuweisen. Diejenigen Pädagogen, die das tun, erwähnen zwar Leute wie Galileo Galilei (der Mann mit dem Fernrohr), Robert Brown (der Mann mit der Molekularbewegung), Charles Darwin (der Mann mit der Abstammung), Marie Curie (die Dame mit den radioaktiven Strahlen), Max Planck (der Mann mit dem Quantensprung), Lise Meitner (die Dame mit der Kernspaltung) und noch andere, aber leider wird manchmal übersehen, dass es zu den großen Frauen und Männern der Wissenschaft und zu deren Theorien spannende Geschichten zu erzählen gibt.
Das Buch ist auch bei Amazon erhältlich.
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