Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2005

Die schönsten Träume von Freiheit werden im Kerker geträumt.
(Friedrich Schiller)


27. Juli 2024


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PROVOKATIONEN

Womit kann man die Menschen heute noch brüskieren? Diejenigen Künstler, die es mangels an Ideen auf Provokationen anlegen, haben es heute sehr schwer. Immerhin befindet sich die Generation, die mit Jimi Hendrix, Janis Joplin und den Rolling Stones aufgewachsen ist, schon im Großelternalter. Ein Joseph Beuys (1921-1986), der seinerzeit mit seinem „Fettstuhl“ oder der „Honigpumpe“ Aufsehen bewirkte, würde heute kaum noch wahrgenommen. Auch die Wiener Aktionisten (Brus, Mühl und Nitsch) erhöhen, wenn überhaupt, den Blutdruck nur noch schwach. Man hat sich, von einigen spurenelementartig erscheinenden Erregungen abgesehen, an die öffentliche Verwendung von Blutkonserven, Tierkadavern und Nackedeien gewöhnt. Wenn etwas Ärgernis erregt, dann eher Feigheit. Hermann Nitsch verwendet beispielsweise in seinen Orgien-Mysterien-Theatern zwar christlich-katholische Symbole wie Kreuze und Monstranzen, zur Verwendung moslemischer oder jüdischer Gegenstände fehlt ihm aber die Courage.

Die aktivsten Aufwiegler waren und sind die Wissenschaftler. Nikolaus Kopernikus hatte, als er die Sonne in den Mittelpunkt des Planetensystems rückte, für das erste große Ärgernis gesorgt. Sogar der Reformer Martin Luther hielt das neue Weltbild für eine Eselei. Galileo Galilei wurde von der Inquisition der Prozess gemacht, als er behauptete, er könne Kopernikus’ Ideen beweisen. Newton erschreckte die Welt der Wissenschaft, als er die Schwerkraft zur bewegenden Kraft im Universum erklärte. Danach hörten die Provokationen nicht mehr auf. Die Weltbilder der Antike gingen nach und nach den Bach hinunter. Atome existierten genauso wie das Vakuum. Beides hatte Aristoteles bestritten. Das Weltall besteht nicht nur aus unserem Planetensystem. Es gibt unzählige Planetensysteme und Galaxien, und wahrscheinlich existieren neben unserem Universum unendlich viele Universen. Biologen, Astronomen und Physiker sind die professionellen Provokateure schlechthin.

Junge Leute, die Lust am Rebellieren haben, sollten dies nur dann in der Kunst versuchen, wenn sie sowohl über Begabung verfügen als auch Fleiß einzusetzen gedenken. Man kennt das bei Komponisten wie Mozart und Bruckner, bei Autoren wie Heine und Rushdie, bei Malern wie Goya und Dali, bei Architekten wie van der Rohe und Gehry oder bei Regisseuren wie Kubrick und Scorsese. Chancen zum Provozieren liegen auch in den Wissenschaften. Nicht jeder ist zum Nobelpreis berufen, aber allein schon das Streben nach tiefem Wissen über die Naturgesetze hat etwas ungemein Kämpferisches an sich.

Falsche Prognosen
Widerspruchsfreiheit
Denkfehler (1)
Blendwerk und Blamage
Geschwätzigkeit
Kauderwelsch
Fehlinformationen
Der Urknall
Fliehende Galaxien
nature

© 2005 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Max Planck
(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.