Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1998

Freiheit kann auch die Freiheit des aufgeknöpften Hemdes vor der Hinrichtung bedeuten.
(Václav Havel)


8. Dezember 2024


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DER URKNALL

Die Völker und Religionen der Erde pflegen Mythen, in denen über die Entstehung des Universums berichtet wird. Die überlieferten Darstellungen sind gewaltig in Wort und Inhalt, aber erst in diesem Jahrhundert kam allmählich Licht ins Dunkel unserer fernsten Vergangenheit.

1917 legte Albert Einstein ein Modell des Universums vor, das auf seiner allgemeinen Relativitätstheorie gründete. Einstein zeigte, daß die Schwerkraft mit einer Krümmung eines vierdimensionalen Raum-Zeit-Gebildes gleichzusetzen ist. Aus seiner Theorie zog Einstein den Schluß, daß das Universum sich entweder ausdehnt oder zusammenzieht.

Der amerikanische Astronom Edwin Hubble begründete in der Folge die moderne außergalaktische Astronomie. Er war der erste Mensch, der erkannte, daß andere Galaxien Millionen Lichtjahre entfernt sind. Diese Entfernungen waren damals ein Schock für die Astronomen.

Hubble erkannte, daß die Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien mit zunehmender Entfernung anwächst. Dieses Gesetz zählt zu den interessantesten Entdeckungen unseres Jahrhunderts. Das Verhältnis der Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie zu ihrer Entfernung nennt man die "Hubble-Konstante". Sie ist leider noch nicht genau bekannt, man benötigt sie zur Berechnung des Alters des Universums.

1948 präsentierten die Physiker George Gamow, Ralph Alpher und Robert Hermann eine Theorie, wonach das Universum blitzartig aus einem unbekannten Etwas heraus geboren wurde. Sie gingen von der Idee aus, daß der Kosmos durch eine unvorstellbar heiße Explosion entstanden war, und daß sich seine heute sichtbaren Bestandteile erst in der Folge bildeten. Erkenntnisse aus der Hochenergiephysik besagen, daß Wasserstoff und Helium die ersten Produkte dieser Explosion gewesen sein müssen, und schwerere Elemente erst später entstehen konnten.

Die Astronomen Hermann Bondi, Thomas Gold und Fred Hoyle schlugen ein anderes Modell des Universums vor, das als Theorie des "stationären Kosmos" bekannt wurde. Sie hielten die Idee von einem plötzlichen Beginn des Universums für abwegig. Hoyle verhöhnte die Theorie von einer heißen Anfangsphase des Universums als "Big Bang". Diese Verspottung verbreitete sich schnell und ging als "Urknall" in den deutschen Sprachschatz ein.

1965 entdeckten die amerikanischen Nachrichtentechnikern Penzias und Wilson die kosmische Hintergrundstrahlung, die man heute als Echo des Urknalls interpretiert. Seither gilt die Gamowsche Lehrmeinung des Urknalls, die heuer 50 Jahre alt und sogar von Papst Johannes Paul II akzeptiert wird, als bisher beste Theorie. Offene Fragen über das Alter und die Zukunft des Universums hofft man im kommenden Jahrzehnt klären zu können.

Point Venus
Raumsonden

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Mars
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Physik-Nobelpreis 2006

© 1998 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Tycho de Brahe
(1546-1601)
ließ sich in einem Duell die Nase abschlagen und vermaß Planetenpositionen so genau, dass Johannes Kepler später Ellipsenbahnen daraus ableiten konnte.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.