Welt der Naturwissenschaften
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RAUMSONDEN |
Die technischen Probleme der zwölf Jahre alten russischen Raumstation MIR und der bevorstehende Bau der neuen Raumstation "ISS" (International Space Station) haben die Leistungen amerikanischer Raumsonden beinahe in Vergessenheit geraten lassen. Die Raumschiffe Pioneer 10 sowie Voyager 1 und 2 zählen zu den bisher größten technischen Leistungen überhaupt. Pioneer 10 wurde am 2. März 1972 in Cape Canaveral gestartet. Damals gab es noch keinen Personal Computer und das junge Internet gehörte noch den Militärs. Pioneer durchquerte 1973 den Asteroidengürtel - ein ringförmiger Trümmerhaufen zwischen Mars und Jupiter -, und funkte kurz darauf phantastische Nahaufnahmen des riesigen Gasplaneten Jupiter zur Erde. In der Zwischenzeit hat Pioneer 10 unser Sonnensystem verlassen. Die Sonne ist für diesen Raumroboter nur noch ein kleiner Stern in der Schwärze des Alls. Im September 1977 wurde die Sonde Voyager 1 gestartet. Diese Sonde, lieferte im Frühjahr sensationelle Bilder von Jupiter und seinen größeren Monden. Im März 1979 erbrachte Voyager 1 erstmals den Nachweis von außerirdischem Vulkanismus. Auf dem Jupitermond Io, der die Größe unseres Erdenmonds hat, fotografierte Voyager 1 die hundert Kilometer hohe Rauchwolke eines aktiven Vulkans. Im Februar 1998 überholte Voyager die Sonde Pioneer 10 und ist mit über 10 Milliarden Kilometern Entfernung das bisher am weitesten gereiste Raumschiff. Der absolute Star unter den Raumsonden ist Voyager 2, die Zwillingssonde von Voyager 1. Dieses Raumschiff flog in den Achzigerjahren an allen Großplaneten -Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun - vorbei. Mit ihrer Hilfe wurden zahlreiche Monde und die Ringsysteme von Uranus und Neptun entdeckt. Während die Plutoniumbatterien an Bord der Voyager-Sonden noch Energie für Jahre liefern können, werden die Sender von Pioneer 10 bald verstummen. Grundlagenforschung, und darum handelt es sich bei Raumsonden, ist für die Menschheit von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die Erforschung anderer Himmelskörper kann wertvolle Auskünfte über Vergangenheit und Zukunft unserer Erde geben. Im übrigen verbrauchen Astronomie und unbemannte Raumfahrt nur einen Bruchteil der weltweit für Rüstung verschwendeten Geldmittel. Pioneer 10 enthält eine interstellare Flaschenpost. An Bord befindet sich eine Goldplakette, auf der ein Menschenpaar und einige Daten unseres Sonnensystems in einer Art digitalen Sprache eingraviert sind. Diese Plakette kann frühestens im 35. Jahrtausend von einer fremden Intelligenz gelesen werden. So lange dauert die Reise bis zum 10 Lichtjahre entfernten Stern "Ross 248". |
Point Venus
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© 1998 Rudolf Öller, Bregenz |
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