Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1999

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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Das 20. Jahrhundert: ASTRONOMIE

Bei den Babyloniern des Altertums war die Welt noch in Ordnung. Die Erde war flach und befand sich in der Mitte des Universums. Bei einigen alten griechischen Philosophen nahm sie immerhin schon Kugelgestalt an, aber sie blieb das feste Zentrum des Kosmos. Jahrhundertlang rüttelte niemand - von ein paar vermeintlichen Spinnern abgesehen - an dieser Lehrmeinung.

Im 16. Jahrhundert rückte Nikolaus Kopernikus die Sonne in den Mittelpunkt der Welt. Diese Theorie rief vor allem in der Kirche keine Begeisterung hervor. Doch die Wissenschaft ließ und lässt sich von niemandem bremsen. Die Einsicht in die wahren Größenordnungen des Alls löste im 20. Jahrhundert Erschrecken aus. Unsere Milchstraße, auch "Galaxis" oder "Galaxie" genannt, ist mit ihrem Durchmesser von einhunderttausend Lichtjahren (1 Lichtjahr sind 9500 Milliarden Kilometer) schon unfassbar groß, aber die Entfernung zur Nachbargalaxie "Andromeda" mit über 2 Millionen Lichtjahren bedeutete eine nicht mehr vorstellbare Dimension. Erst langsam gewöhnten sich die Menschen an das Universum als eine Art Zeitmaschine. Die große Supernova (eine Sternenexplosion) des Jahres 1987 fand in einhunderttausend Lichtjahren Entfernung statt. Dies bedeutet, dass sie nicht in unseren Tagen, sondern vor einhunderttausend Jahren stattgefunden hat.

Zu allem Überdruss lehrte uns Albert Einstein, weder die Erde noch die Sonne als Mittelpunkt des Universums zu sehen, denn es gibt kein Zentrum im unendlichen Raum. Radioteleskope wie das "Very Large Array" in New Mexiko, optische Großfernrohre wie das "Keck-Teleskop" auf Hawaii und ganz besonders das Weltraumteleskop "Hubble" haben uns gezeigt, dass es außerhalb unseres kleines Sonnensystems noch andere Sonnen mit Planeten gibt. Wir haben erkannt, dass unser Universum eine heiße Anfangsphase ("Urknall") hatte. Sonnen entstehen aus Gas, blähen sich am Ende zu "Roten Riesen" auf und sterben schließlich als "Weiße Zwerge" oder - nach einer unvorstellbar gewaltigen Explosion - als "Neutronensterne" oder "Schwarze Löcher".

Unser Sonnensystem hat einen Radius von etwa fünfeinhalb Lichtstunden. Das Licht benötigt von der Sonne bis zum äußersten Planeten nur knapp einen viertel Tag. Die Sonnenfinsternis vom 11. August ist daher ein lokales Ereignis. Die Sonne, die um die Mittagszeit kurz verdeckt wird, ist acht Lichtminuten von uns entfernt, und der Mond gar nur eine Lichtsekunde. Menschen, die in diesem astronomischen Ereignis ein schreckliches Himmelszeichen zu erkennen glauben, sind Opfer esoterischer Sprücheklopfer. Eine Sonnenfinsternis ist zwar faszinierend, ansonsten aber wirkungslos.

Point Venus
Raumsonden

Das Himmelsjahr 2003
Mars
Schwarze Löcher (2005)
Der Urknall
Fliehende Galaxien
Skeptiker

© 1999 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.