Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2004

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


zurück Übersicht weiter

POINT VENUS

Im August 1768 verließ Captain James Cook mit seinem Expeditionsschiff „Endeavour“ den Hafen von Plymouth. Am 14. April 1769 ankerte das Schiff in Matavi Bay auf Tahiti.

Am Samstag, dem 3. Juni 1769 standen 3 Männer, Captain James Cook, der Naturforscher Dr. Daniel Solander und der Astronom Charles Green an der Nordspitze der Insel Tahiti und blickten mit ihren Teleskopen in die Sonne. Captain Cook vermerkte in seinem Logbuch, dass der Tag sich als höchst günstig für den Zweck erwies. Den ganzen Tag zeigte sich keine Wolke, und die Luft war völlig klar. Wörtlich schrieb Cook: „… dass wir jeden erdenklichen Vorteil hatten bei der Beobachtung der ganzen Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne: Wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, was große Verwirrung bei der Bestimmung der Zeiten der Kontakte verursachte, besonders der beiden inneren. Dr. Solander beobachtete, wie auch Mr. Green und ich, und wir differierten bei der Beobachtung der Zeiten der Kontakte weit stärker, als man hätte erwarten können. Das Teleskop von Mr. Green und das meine waren von derselben vergrößernden Wirkung, dasjenige des Dr. Solander vergrößerte indes stärker als die unseren. Den ganzen Tag herrschte völlige Ruhe …“

Cook und seine Begleiter beobachteten ein astronomisches Ereignis, das seit Beginn der modernen Astronomie sechsmal stattgefunden hat. Der Durchgang der Venus durch die Sonnenscheibe ist im Prinzip eine partielle Sonnenfinsternis. Der Umriss unseres Nachbarplaneten ist dabei viel kleiner als der des Mondes auf der Sonnenscheibe. Am Dienstag, 8. Juni 2004 fand der letzte Venustransit statt. Solche Durchgänge sind selten. Wegen ihres geringeren Abstands zur Sonne benötigt die Venus nur 225 Tage für einen Umlauf und überholt die Erde auf ihrer Innenbahn alle 584 Tage. Würden die Bahnen von Erde und Venus auf derselben Ebene liegen, wäre bei jeder Überholung ein Transit zu beobachten. Da die Bahnen um 3,25 Grad gegeneinander geneigt sind, zieht die Venus meistens ober- oder unterhalb an der Sonne vorbei.

Der Grund für die Beobachtung im Pazifik war die Suche nach einem zusätzlichen Bezugspunkt im Universum zur Bestimmung des Abstandes zwischen Erde und Sonne. Die Ergebnisse waren damals ungenau, entsprachen aber der Größenordnung des heute bekannten Wertes von rund 150 Millionen Kilometern. Die Nordspitze der Insel Tahiti Nui, wo Cook, Solander und Green den Venustransit beobachtet hatten, heißt heute „Point Venus“.

Astronomie  
Raumsonden  
Das Himmelsjahr 2003
Mars
nature

© 2004 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.