Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2004

Freiheit ohne Selbstbeschränkung zerstört sich selbst.
(Marion Gräfin Dönhoff)


9. Dezember 2024


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POINT VENUS

Im August 1768 verließ Captain James Cook mit seinem Expeditionsschiff „Endeavour“ den Hafen von Plymouth. Am 14. April 1769 ankerte das Schiff in Matavi Bay auf Tahiti.

Am Samstag, dem 3. Juni 1769 standen 3 Männer, Captain James Cook, der Naturforscher Dr. Daniel Solander und der Astronom Charles Green an der Nordspitze der Insel Tahiti und blickten mit ihren Teleskopen in die Sonne. Captain Cook vermerkte in seinem Logbuch, dass der Tag sich als höchst günstig für den Zweck erwies. Den ganzen Tag zeigte sich keine Wolke, und die Luft war völlig klar. Wörtlich schrieb Cook: „… dass wir jeden erdenklichen Vorteil hatten bei der Beobachtung der ganzen Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne: Wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, was große Verwirrung bei der Bestimmung der Zeiten der Kontakte verursachte, besonders der beiden inneren. Dr. Solander beobachtete, wie auch Mr. Green und ich, und wir differierten bei der Beobachtung der Zeiten der Kontakte weit stärker, als man hätte erwarten können. Das Teleskop von Mr. Green und das meine waren von derselben vergrößernden Wirkung, dasjenige des Dr. Solander vergrößerte indes stärker als die unseren. Den ganzen Tag herrschte völlige Ruhe …“

Cook und seine Begleiter beobachteten ein astronomisches Ereignis, das seit Beginn der modernen Astronomie sechsmal stattgefunden hat. Der Durchgang der Venus durch die Sonnenscheibe ist im Prinzip eine partielle Sonnenfinsternis. Der Umriss unseres Nachbarplaneten ist dabei viel kleiner als der des Mondes auf der Sonnenscheibe. Am Dienstag, 8. Juni 2004 fand der letzte Venustransit statt. Solche Durchgänge sind selten. Wegen ihres geringeren Abstands zur Sonne benötigt die Venus nur 225 Tage für einen Umlauf und überholt die Erde auf ihrer Innenbahn alle 584 Tage. Würden die Bahnen von Erde und Venus auf derselben Ebene liegen, wäre bei jeder Überholung ein Transit zu beobachten. Da die Bahnen um 3,25 Grad gegeneinander geneigt sind, zieht die Venus meistens ober- oder unterhalb an der Sonne vorbei.

Der Grund für die Beobachtung im Pazifik war die Suche nach einem zusätzlichen Bezugspunkt im Universum zur Bestimmung des Abstandes zwischen Erde und Sonne. Die Ergebnisse waren damals ungenau, entsprachen aber der Größenordnung des heute bekannten Wertes von rund 150 Millionen Kilometern. Die Nordspitze der Insel Tahiti Nui, wo Cook, Solander und Green den Venustransit beobachtet hatten, heißt heute „Point Venus“.

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© 2004 Rudolf Öller, Bregenz


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