In der geheimen Offenbarung der Bibel kommt das Wort „Schwefel“
gleich siebenmal vor, wie etwa im Kapitel 21, Vers 8: „Aber den
Feigen und Ungläubigen … und allen Lügnern ist ihr Teil
in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, ...“ Vulkane mit
heißer Lava und stinkende Dämpfe aus dem Schlund der Erde haben
die Menschen schon immer beeindruckt, denn um nichts anderes handelt es
sich hier. Da die Menschen in grauer Vorzeit hinter jedem furchterregenden
Naturereignis das strafende Wirken eines Gottes oder eines Dämons
sahen, musste ein Feuer speiender Berg für die Menschen der Antike
so etwas wie eine Pforte zu einer unendlichen Strafkolonie für Ungläubige,
Lügner und Mörder sein.
Der Ausbruch des Mount St. Helens zeigt neuerlich die Hilflosigkeit der
Menschen vor den Kräften aus dem Inneren der Erde. Nur 80 Kilometer
von Portland (US-Bundesstaat Oregon) entfernt hat der Mount St. Helens
bei seinem Ausbruch im Jahr 1980 mehr als eine halbe Milliarde Tonnen
Asche in die Atmosphäre geschleudert. Die Rauchsäule war - wie
nach der Explosion einer Wasserstoffbombe - 20 Kilometer hoch. 57 Menschen
waren damals ums Leben gekommen. Viele von ihnen waren aus Neugier angereist
und hatten nicht mit der Explosion des Berges gerechnet.
Auch der Mauna Loa auf Hawaii ist wieder aktiv. Er gilt als der größte
Vulkan der Erde und ragt etwa 4100 Meter über den Meeresspiegel.
Da die Meerestiefe an dieser Stelle 5000 Meter beträgt, ist der Berg
insgesamt höher als der Mount Everest. Manche Geologen geben die
Höhe sogar mit über 15.000 Metern an, weil der Vulkan durch
sein enormes Gewicht ständig tiefer sinkt. Mauna Loa sowie die beiden
anderen Vulkane auf Hawaii, Mauna Kea und Kilauea, sind über einem
so genannten „Hot-Spot“ entstanden, Gebiete im Erdmantel,
die durch nicht ganz geklärte Magmabewegungen besonders hohe Temperaturen
haben. Da sich die Erdkruste über solche heißen Stellen hinwegbewegte,
entstanden nach und nach ganze Vulkanketten wie auch auf den Galapagosinseln,
den Kanaren und an anderen Stellen.
Als vor rund 65 Millionen Jahren das Zeitalter des Tertiärs begann,
setzten tektonische Bewegungen ein, wodurch der Vulkanismus weltweit aktiv
wurde. Die wichtigsten mitteleuropäischen Vulkanausbrüche gab
es im Kaiserstuhl und auf der Schwäbischen Alb. Die von gewaltigen
Vulkanausbrüchen begleitete alpidische Gebirgsbildung war die dritte
in der Erdgeschichte und erstreckte sich von den Pyrenäen über
die Alpen bis hin zum Himalaja. Diese Gebirgsbildung dauert noch an, wie
man an den zahlreichen Erdbeben im Alpenraum erkennen kann.
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