Welt der Naturwissenschaften
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ERDBEBEN |
Das kleine Zittern des Bodens am 18. April 1906 wurde zunächst nur von wenigen Bewohnern San Franciscos bemerkt. Der schwachen Bewegung folgte ein dumpfes Grollen. Nach einer Minute steigerten sich die Erschütterungen zu einer schnellen Folge äußerst heftiger Stöße. Das ganze Beben dauerte insgesamt dreieinhalb Minuten. Die Bewegungen waren so stark, daß sogar Schiffe vor der Küste deutliche Schläge erhielten. Dem Hauptbeben folgte bis ins folgende Jahr eine Serie von schwächer werdenden Nachbeben. Die Folgen waren verheerend. San Francisco und eine Reihe benachbarter Orte wurden in Schutt und Asche gelegt. Auf massivem Fels blieben die Beschädigungen relativ gering. Die Schwemmlandgebiete waren am stärksten betroffen, dort setzte sich der Boden unter Austritt von Grundwasser ab. Beim Beben wurde längs einer etwa Tausend Kilometer langen Fuge, der sogenannten San Andreas-Linie, der Küstenstreifen Kaliforniens um ein bis sechs Meter gegen Nordwesten versetzt. Das schwere Erdbeben veranlaßte die Geologen, sich mit dem Phänomen näher auseinanderzusetzen. Seit Beginn des Jahrhunderts verwendet man zur Messung die sogenannte Mercalli Cancani Sieberg-Skala. Diese zwölfteilige Skala gibt die sichtbare Wirkung des Bebens an der Erdoberfläche an. Intensität 2 bedeutet, daß das Beben gerade noch wahrgenommen wird. Bei Intensität 8 entstehen Spalten in Mauern, und Dächer stürzen ein. Ein Beben der Intensität 12 hat Spalten im Boden, Erdrutsche in den Bergern und andere größere Veränderungen der Erdoberfläche zur Folge. Geologen verwenden zur Messung eines Erdbebens eine rein instrumentelle Einteilung, die nach oben offene Richterskala. Dabei wird versucht, die Energie am Bebenherd in einer sogenannten logarithmischen Skala darzustellen. Dies bedeutet, daß ein Beben der Stärke 6 zehnmal so stark ist wie eines mit Stärke 5 und wiederum hundertmal so stark wie ein Beben der Stufe 4. Bei den Berechnungen werden die Ausschläge der Seismographen, die Entfernung zum Bebenherd, die Herdtiefe und die Beschaffenheit des Bodens berücksichtigt. Heute umspannt ein Netz aus Laser-Entfernungsmessern die San Andreas-Linie in Südkalifornien. Damit können Bewegungen des Bodens und zunehmende Spannungen in der Erdkruste gemessen werden. Man hofft dadurch, Erdbeben vorhersagen und die Bevölkerung rechtzeitig warnen zu können. Andere Erdbebengebiete, wie etwa das Vorarlberger Rheintal, gelten so lange als sicher, so lange die regelmäßigen und von der Bevölkerung meist gar nicht wahrgenommenen Mini-Erdbeben anhalten und dadurch die Spannungen in der Erdkruste permanent abgebaut werden. |
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