Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2005

Freiheit kann auch die Freiheit des aufgeknöpften Hemdes vor der Hinrichtung bedeuten.
(Václav Havel)


8. Dezember 2024


zurück Übersicht weiter

EINSTEINS PHOTONEN

Albert Einstein, der wahrscheinlich prominenteste Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, veröffentlichte in den „Annalen der Physik“ am 30. Juni 1905 seinen ersten Aufsatz zur Relativitätstheorie. Anlässlich der 100. Wiederkehr seines „annus mirabilis“ (das wunderbare Jahr) und der 50. Wiederkehr seines Todestages am 18. April erschienen weltweit unzählige Aufsätze, und weitere werden folgen.

Bei diesen Jubiläen sollte aber nicht übersehen werden, dass Einstein in seinem Aufsatz vom 17. März 1905 eine Abhandlung präsentierte, die einen enormen Einfluss auf die Wissenschaft ausübte.

Der Artikel mit dem eigenartig klingenden Titel „Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt“ enthielt eine neue Theorie über die Eigenschaft des Lichtes. Einstein vermutete, dass man das Licht unter bestimmten Umständen so betrachten könne, als ob es aus Teilchen bestehe. Das war revolutionär, denn in der Wissenschaft war es eine ausgemachte Sache, dass alle elektromagnetischen Strahlen - somit auch Licht - Wellen sind. Einstein behauptete, dass die Energie der Lichtteilchen, die man heute auch „Photonen“ oder „Quanten“ nennt, der Frequenz der Strahlung entspricht. Die Formel dafür lautet: Strahlungsenergie = h mal Frequenz, wobei h eine Naturkonstante (das so genannte Planck’sche Wirkungsquantum) ist. Die in Kilohertz oder Megahertz gemessene Frequenz steht für die Schwingungsfrequenz der Strahlung. Röntgenstrahlen haben eine höhere Frequenz als Funkwellen, die entsprechenden Röntgenphotonen sind demnach energiereicher als diejenigen aus einem Funkgerät.

Die Annahme, dass die in einem Lichtstrahl enthaltene Energie als Photonen - also in bestimmten Energiepaketen - übertragen wird, stand so sehr im Widerspruch zu der bestätigten Wellentheorie, dass Einsteins Arbeit auf allgemeine Ablehnung stieß. Die Überraschung war daher groß, als der amerikanische Physiker Robert Millikan Einsteins Theorie einige Jahre später experimentell bestätigte. Heute wissen wir: Licht kann sowohl Wellen- als auch Teilchennatur haben. „Eventus magister stultorum“ wussten schon die Römer „Das Ergebnis ist der Lehrmeister der Dummen“. Eine leistungsfähige Theorie siegt stets über jeden noch so einfältigen Einwand.

Anlässlich des Weltjahres der Physik 2005 wird sich die diesjährige Sommerserie des VN-Scheinwerfers mit der Geschichte der Physik beschäftigen. Dabei wird auch Einstein nochmals zur Sprache kommen. Produkte der Physik wie Mikroskope, Elektromotoren, Computerchips und - leider auch - Atombomben haben den Gang der Geschichte schließlich stärker beeinflusst als die Politik der Mächtigen.

Einstein widerlegt?
Kettenreaktion
Nobelpreis und Bombe
Mehr Leben!
Die Relativitätstheorie

Die Top Ten der Physik
Lange Schatten
Moderne Kunst
Die zerrinnende Zeit
Die allmächtige Zeit
Raum und Zeit
Die Gedanken Gottes
Spektrum der Wissenschaft

© 2005 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Tycho de Brahe
(1546-1601)
ließ sich in einem Duell die Nase abschlagen und vermaß Planetenpositionen so genau, dass Johannes Kepler später Ellipsenbahnen daraus ableiten konnte.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.