„Ich bin der Tod, der alles raubt, der Zerstörer der Welten“.
Der Satz stammt aus dem Bhagavadgita, einem in Sanskrit geschriebenem
religiösen Gedicht. Der Erbauer der ersten Atombombe, Robert Oppenheimer,
sagte diesen Satz nach der Explosion der ersten Bombe am 16. Juli 1945
in der Wüste von New Mexico. Er wusste, dass die Pforten zur Hölle
nun für immer offen standen.
Nachdem der deutsche Chemiker Otto Hahn und die österreichische
Physikerin Lise Meitner in Deutschland die Kernspaltung entdeckt hatten,
musste etwas geschehen. Der in den USA lebende ungarische Physiker Leo
Szilard hatte erkannt, dass seine Autorität nicht ausreichte um die
amerikanische Regierung von der Gefahr einer deutschen Atombombe zu überzeugen.
Also überredeten er und sein Freund Edward Teller den damals bereits
weltberühmten Physiker Albert Einstein, einen Brief an Präsident
Roosevelt zu unterzeichnen, was zur folgenschweren Entscheidung führte.
Der Bau der ersten Atombombe lief unter der Geheimbezeichnung "Manhattan
Engineering District". Dieses Projekt stand unter der zivilen Leitung
von Robert Oppenheimer und der militärischen von General Leslie Groves.
Eine gigantische finanzielle und wissenschaftliche Anstrengung bewirkte
den Bau dreier Atombomben. Nach dem Tod von Präsident Roosevelt konnte
dessen Nachfolger Truman die Bomben nicht über Deutschland abwerfen,
weil sie erst nach der Kapitulation Hitler-Deutschlands fertig gestellt
werden konnten. Truman entschied sich daher für einen Abwurf über
Japan. Bei der Auswahl der Ziele musste vieles berücksichtigt werden.
Sichtbedingungen beim Abwurf, Langstreckenleistung der B-29 Bomber, Erreichbarkeit
von Ersatzzielen usw. Außerdem, so General Groves, durften die Ziele
nicht durch konventionelle Bomben zerstört sein. Die Amerikaner wollten
ja die Effizienz der Bombe genau testen. Zudem mussten die Zielstädte
eine bestimmte Mindestgröße haben, damit die Wirkung der Bomben
noch innerhalb des Stadtgebietes auf null absinken und gut vermessen werden
konnte. Die militärischen Strategen einigten sich schließlich
auf die Städte Hiroshima und Nagasaki.
Vor 60 Jahren, am 6. August 1945, verwüstete eine Uranbombe Hiroshima,
drei Tage darauf wurde Nagasaki durch eine Plutoniumbombe vernichtet.
Kurz nach der Zerstörung der Städte warf ein Flugzeug einen
Behälter ab, der einen Brief der Atomphysiker Alvarez, Morrison und
Serber enthielt, die die Bombe zusammengebaut und scharf gemacht hatten:
"Als Wissenschaftler bedauern wir diese Verwendung einer so schönen
Entdeckung. Aber wir versichern, dass sich die Schrecken dieses Atombombenregens
vervielfachen werden, wenn sich Japan nicht sofort ergibt."
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