Welt der Naturwissenschaften
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DER NUKLEARE TOD |
Das Ende des kalten Krieges hat die rund fünfzigtausend einsatzbereiten Atombomben - beschönigend "thermonukleare Sprengsätze" genannt - dem Bewußtsein der Menschen entrückt. Die Atommächte halten indessen ihre Endzeitwaffen immer noch in Alarmbereitschaft. Der atomare Tod durch einen Irrtum oder Konflikt ist also nach wie vor möglich. Über dem Stefansdom in Wien explodiert in 3000 Meter Höhe ein atomarer Sprengkopf von einer Megatonne. Eine Megatonne entspricht der Gewalt von einer Milliarde Kilogramm militärischen Sprengstoffes, dies kommt etwa der achzigfachen Sprengkraft der Hiroshima-Bombe gleich. Die Hitze der atomaren Explosion läßt den Luft-Stickstoff verbrennen. Ein gigantischer Feuerball erhellt die ganze Region. Die Gluthitze bringt die metallhaltigen Gegenstände in den inneren Bezirken - Autos, Postkästen, Dachrinnen, Straßenbahnschienen - sowie alles Glas sofort zum Schmelzen. Menschen und Tiere auf den Straßen gehen in Flammen auf und verkohlen. Auch die meisten Gebäude brennen, sie werden zudem aus ihren Fundamenten gehoben und wie von einer Riesenfaust zermalmt. Höhere Gebäude - Kirchen, Hochhäuser, das Wiener AKH, die Uno-City, der Donauturm - werden umgerissen. Etwa fünf Sekunden nach dem Erscheinen des stechenden Lichts erreicht eine Druckwelle die Vororte. Diese Welle schiebt mit hoher Geschwindigkeit die Trümmerreste des vernichteteten Stadtzentrums mit sich und zerschlägt die kleineren Häuser in den Außenbezirken. Die Bewohner werden erdrückt, erschlagen oder in die Luft geschleudert um auf die trümmer- und leichenbedeckten Straßen zu stürzen. Der Sturm der Druckwelle rast mit über 640 Kilometern pro Stunde in die umliegenden Gemeinden, legt sich allmählich und bläst dann als Sog in die Gegenrichtung. Immer noch steht die todbringende, sengende Feuerkugel am Himmel. Wenn schließlich der zwanzig Kilometer breite Atompilz in zwölftausend Meter Höhe aufschießt, verhüllen Massen aus Staub und Rauch das Geschehen. Das Sonnenlicht verschwindet, der Tag wird zur Nacht. In der Dunkelheit brechen Gasleitungen, bersten Benzin- und Öltanks. Brände breiten sich aus und vernichten die wenigen Objekte, die in den ersten Sekunden nicht völlig zerstört worden waren. Die Einzelbrände vereinigen sich zu einem Großfeuer, die Stadt verwandelt sich in eine einzige Fackel. Kein noch so tief angelegter Bunker bietet noch Schutz. Der Großbrand verbraucht allen Sauerstoff und erzeugt giftige Gase. Alle Bunkerinsassen - soferne sie den Druck und die Hitze des Atomschlag überlebt haben - ersticken. Alles Leben in der gesamten Region verlöscht. |
Die Mutter aller Bomben
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© 1998 Rudolf Öller, Bregenz |
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Rudolf Oeller:Typhon DistrictThriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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