Die Universität von Kalifornien betreibt im Auftrag des "US Department
of Energy” das "Los Alamos National Laboratory". Los Alamos ist eine Kleinstadt
und liegt unweit von Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico in 2500 Metern
Höhe. Das weltberühmte Laboratorium von Los Alamos kam in die
Schlagzeilen, weil westlich der Stadt ein Waldbrand nicht nur die Einwohner
sondern auch die Labors der Universität in Bedrängnis brachte.
Der Name Los Alamos wird üblicherweise mit Atomforschung in Verbindung
gebracht. Die Wissenschafter in den Labors von Los Alamos suchen jedoch
Lösungen für verschiedene und komplizierte Probleme. Zur Zeit
widmet man sich unter anderem wichtigen Fragen der Energienutzung, insbesondere
Maschinen, die Energie sparsamer und kostengünstiger umsetzen. So
erforscht man beispielsweise die Verbesserung von Brennstoffzellen ("fuel
cells"), die aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom erzeugen. Die Leute
in Los Alamos glauben, dass das Auto der Zukunft mit dieser Energiequelle
fahren wird, denn sie produziert als Abfallstoff nur Wasser.
Ein 216 Millionen Dollar-Forschungsprojekt namens "Genesis" wird in Zusammenarbeit
mit der NASA durchgeführt. 2001 soll das unbemannte Genesis- Raumschiff
zwei Jahre lang jenseits der Mondbahn positioniert werden, um elektrisch
geladene Teilchen aus der Sonne einzufangen. Man möchte unserem Zentralgestirn
ein weiteres Geheimnis entlocken, denn in einer erdnahen Umlaufbahn können
Teilchen des Sonnenwindes wegen der abschirmenden Wirkung des Erdmagnetfeldes
nur mangelhaft eingesammelt werden.
1998 gelang den technischen Magiern in Los Alamos ein erstaunlicher Erfolg.
Sie bauten aus ganz gewöhnlichen Bestandteilen eines Personal-Computers
- sie verwendeten beispielsweise handelsübliche Prozessoren der Firma
Digital Equipment - einen der schnellsten Computer der Welt namens "Avalon".
Als Betriebssystem implantierten sie eine modifizierte Variante des weltweit
bekannten Programms "Linux", das sie sich aus dem Internet besorgt hatten.
Mit Hilfe dieses und anderer Rechner wurden in den letzten Jahren Großkatastrophen
simuliert, die ökologische Veränderungen bewirken können.
Dazu zählen - welch grotesker Zufall! - auch verheerende Großfeuer.
Die Geschichte des Los Alamos-Labors begann in den Vierzigerjahren des
20. Jahrhunderts. Unweit der Stadt explodierte am 16. Juli 1945 die erste
Atombombe der Geschichte. Die später produzierten Bomben stammen
ebenfalls aus Los Alamos. Die Atombombe von Hiroshima am 6. August 1945
war bereits die zweite nukleare Explosion, diejenige von Nagasaki am 9.
August die dritte. Das Bombenprojekt war damals von den besten Physikern,
die man finden konnte, entwickelt worden.
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