Welt der Naturwissenschaften und Politik(Scientific Medley)
(Francis Galton) 8. Dezember 2025 |
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FACKEL IN DER FINSTERNIS |
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Der ehemalige pakistanische Staats- und Ministerpräsident Zulfikar Ali Bhutto wurde nach längeren Unruhen 1977 von General Muhammad Zia Ul Haq gestürzt und 1979 hingerichtet. Ali Bhutto hatte einmal gesagt: "Wir bauen die islamische Bombe, auch wenn wir Gras dafür fressen müssen." In den Augen der pakistanischen Moslems hatten ja die kommunistischen Atheisten (Sowjetunion, China), die Hindus (Indien), die Christen (Amerika, England, Frankreich) und vielleicht auch die Juden (Israel) bereits ihre Atombombe. Bhuttos Traum ist in Erfüllung gegangen. Als Reaktion auf indische Atomtests zündete Pakistan im Mai 1998 sechs Atomsprengköpfe. Im Februar 1999 vereinbarten der indische Premierminister Atal Bahari Vajpayee und sein pakistanischer Kollege Nawaz Sharif vertrauensbildende Maßnahmen zur Kontrolle der Nuklearwaffen. Am 12. Oktober 1999 wurde die pakistanische Regierung durch einen Militärputsch gestürzt. Der kurz zuvor entlassene Generalstabschef des Heeres, Pervez Musharraf, ließ Regierungschef Nawaz Sharif unter Hausarrest stellen und ernannte sich selbst zum "Exekutivchef der Islamischen Republik Pakistan". Der Gedanke, die pakistanischen Atomsprengköpfe könnten nach einem neuerlichen Umsturz in die Hände von Talibanmilizen fallen, ist somit nahe liegend. Die Explosion einer Atombombe ist der Inbegriff der Apokalypse. Wenn über dem Stadtzentrum einer Millionenstadt eine Wasserstoffbombe explodiert, dann verbrennt in der Höllenglut sogar der Luftstickstoff. Ein riesiger Feuerball erhellt die Stadt. Die Hitze bringt die metallischen Gegenstände im Stadtzentrum - Autos, Motorräder, Dachrinnen - und alles Glas zum Schmelzen. Die Menschen auf den Straßen verkohlen innerhalb von Sekunden. Die Gebäude beginnen zu brennen, die meisten werden aus ihren Fundamenten gewuchtet und zermalmt. Höhere Gebäude wie Kirchtürme und Hochhäuser werden umgerissen. Wenige Augenblicke nach dem Erscheinen des Feuerballs erreicht eine Druckwelle den Stadtrand. Diese Welle schiebt mit mehr als 500 km/h die Trümmerreste des vernichteten Stadtzentrums mit sich und zerschmettert sogar die kleineren Gebäude in den Außenbezirken. Die Bewohner werdenerdrückt, erschlagen oder in die Luft geschleudert um hernach auf die zerstörten Straßen zu stürzen. Wenn schließlich der dreißig Kilometer breite und Zwölftausend Meter hohe Atompilz emporschießt, verschwindet das Sonnenlicht. Der Tag wird zur Nacht. In der Dunkelheit platzen Gasleitungen und Öltanks, und Brände breiten sich aus. Die Einzelbrände vereinigen sich zu einem Großfeuer, die Stadt verwandelt sich in eine einzige Fackel in der Finsternis. |
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© 2001 Rudolf Öller, Bregenz |
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