Der ehemalige pakistanische Staats- und Ministerpräsident Zulfikar
Ali Bhutto wurde nach längeren Unruhen 1977 von General Muhammad
Zia Ul Haq gestürzt und 1979 hingerichtet. Ali Bhutto hatte einmal
gesagt: "Wir bauen die islamische Bombe, auch wenn wir Gras dafür
fressen müssen." In den Augen der pakistanischen Moslems hatten
ja die kommunistischen Atheisten (Sowjetunion, China), die Hindus (Indien),
die Christen (Amerika, England, Frankreich) und vielleicht auch die Juden
(Israel) bereits ihre Atombombe. Bhuttos Traum ist in Erfüllung gegangen.
Als Reaktion auf indische Atomtests zündete Pakistan im Mai 1998
sechs Atomsprengköpfe. Im Februar 1999 vereinbarten der indische
Premierminister Atal Bahari Vajpayee und sein pakistanischer Kollege Nawaz
Sharif vertrauensbildende Maßnahmen zur Kontrolle der Nuklearwaffen.
Am 12. Oktober 1999 wurde die pakistanische Regierung durch einen Militärputsch
gestürzt. Der kurz zuvor entlassene Generalstabschef des Heeres,
Pervez Musharraf, ließ Regierungschef Nawaz Sharif unter Hausarrest
stellen und ernannte sich selbst zum "Exekutivchef der Islamischen
Republik Pakistan". Der Gedanke, die pakistanischen Atomsprengköpfe
könnten nach einem neuerlichen Umsturz in die Hände von Talibanmilizen
fallen, ist somit nahe liegend.
Die Explosion einer Atombombe ist der Inbegriff der Apokalypse. Wenn
über dem Stadtzentrum einer Millionenstadt eine Wasserstoffbombe
explodiert, dann verbrennt in der Höllenglut sogar der Luftstickstoff.
Ein riesiger Feuerball erhellt die Stadt. Die Hitze bringt die metallischen
Gegenstände im Stadtzentrum - Autos, Motorräder, Dachrinnen
- und alles Glas zum Schmelzen. Die Menschen auf den Straßen verkohlen
innerhalb von Sekunden. Die Gebäude beginnen zu brennen, die meisten
werden aus ihren Fundamenten gewuchtet und zermalmt. Höhere Gebäude
wie Kirchtürme und Hochhäuser werden umgerissen. Wenige Augenblicke
nach dem Erscheinen des Feuerballs erreicht eine Druckwelle den Stadtrand.
Diese Welle schiebt mit mehr als 500 km/h die Trümmerreste des vernichteten
Stadtzentrums mit sich und zerschmettert sogar die kleineren Gebäude
in den Außenbezirken. Die Bewohner werdenerdrückt, erschlagen
oder in die Luft geschleudert um hernach auf die zerstörten Straßen
zu stürzen.
Wenn schließlich der dreißig Kilometer breite und Zwölftausend
Meter hohe Atompilz emporschießt, verschwindet das Sonnenlicht.
Der Tag wird zur Nacht. In der Dunkelheit platzen Gasleitungen und Öltanks,
und Brände breiten sich aus. Die Einzelbrände vereinigen sich
zu einem Großfeuer, die Stadt verwandelt sich in eine einzige Fackel
in der Finsternis.
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