Welt der Naturwissenschaften und Politik
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DER TOD AUS DEM LABOR |
Die USA sind, so hört man gelegentlich von der Liga der Vereinfacher, am Terrorkrieg im eigenen Land selber schuld. Sie hätten die Vernichtungswaffen, mit denen sie bedroht werden, selbst erfunden und konstruiert. Die Amerikaner sind gewiss keine Weisenknaben. Sie haben genauso ihre Leichen im Keller der Geschichte, wie andere auch, aber nicht alles Ungesunde haben die Amerikaner erfunden. Massenvernichtungswaffen werden gewöhnlich in A- (atomare), B- (biologische) und C- (chemische) Waffen unterteilt. Die erste Atombombe wurde von den Amerikanern im Juli 1945 fertiggestellt. Die Idee dazu stammt aber von den ungarischen Physikern Edward Teller und Leo Szilard. 1939, also noch bevor Präsident Roosevelt angeordnet hatte, die Atombombe zu bauen, schrieb der deutsche Physiker Werner Heisenberg den geheimen und erst kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht "Die Möglichkeit der technischen Energiegewinnung aus der Uranspaltung". Darin heißt es unter anderem: "Die Anreicherung von Uran-235 ist ... die einzige Methode, um Explosivstoffe herzustellen, die die Explosivkraft der bisher stärksten Explosivstoffe um Zehnerpotenzen übertreffen." Die erste schriftliche und wissenschaftlich fundierte Empfehlung zum Bau der Atombombe wurde also in Deutschland verfasst. Der Grund, warum die Deutschen den Bau der Bombe nicht schafften, lag in kriegsbedingten wirtschaftlichen Problemen und in Hitlers Abneigung gegen "jüdische Physik". Chemische Kampfstoffe wie Chlorgas, Phosgen und Senfgas wurden im ersten Weltkrieg eingesetzt. Das gefürchtete tödliche Nervengas "Sarin" wurde 1938 in Deutschland entdeckt. Bereits 1944 wurden 30 Tonnen in Testfabriken hergestellt. Sarin kam wahrscheinlich am 25. August 1988 zum Einsatz, als Saddam Hussein die Bewohner des Dorfes Birjinni ermorden ließ. Im Juni 1994 wurden in Japan 7 Personen bei einem Terroranschlag mit Sarin getötet, 200 wurden verletzt. Am 20. März 1995 setzte die "Aum"-Sekte Sarin in der U-Bahn von Tokio frei.12 Personen starben, 5500 (!) wurden verletzt. 1997 erhielt Frau Dr. Taha, die auch "Dr. Virus" genannt wird, von Saddam Hussein eine Auszeichnung für ihre Verdienste bei der Produktion biologischer Kampfstoffe. Die Iraker hatten in der chemischen Fabrik in Samarra mindestens fünfzig Bomben mit Anthrax-Erregern, sechzehn mit Aflatoxinen und hundert Geschoße mit Botulinus-Gift gelagert. Fünfundzwanzig mit Viren gefüllte Sprengköpfe waren für die Rakete "Al Hussein" vorgesehen gewesen. Diese von Saddams geflüchtetem Schwiegersohn Hassan al Mandschid angegebenen biologischen Waffen sind seither verschwunden und werden von einer Spezialkommission weltweit gesucht. |
Die Mutter aller Bomben
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© 2001 Rudolf Öller, Bregenz |
Helden der Wissenschaft: |
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Rudolf Oeller:Typhon DistrictThriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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