Die dritte Episode der sechsteiligen Star Wars-Filmserie wurde
kürzlich in den Kinos gezeigt. Der amerikanische Regisseur und
Produzent George Lucas hat damit Filmgeschichte geschrieben. Die ersten
drei Star Wars-Folgen, die Episoden IV bis VI, waren zwischen 1977
und 1983 gedreht worden. Obwohl das elektronische DVD-Format schon
seit 1997 auf dem Markt ist, ließ sich George Lucas für
die Veröffentlichung seiner original Star Wars Trilogie bis 2004
Zeit, weil die digitalen Restaurationsmöglichkeiten erst vor
kurzem so weit entwickelt waren, dass sie seinen hohen Ansprüchen
genügten. Die Filme waren zwar schon 1995 mit den damals modernsten
digitalen Techniken restauriert und 1997 als überarbeitete Fassung
mit neuen Szenen und Effekten ins Kino gebracht worden, aber das reichte
Lucas offenbar nicht.
Die Firma „Lowry Digital Images“ bekam den Auftrag, die
Star Wars Filme IV bis VI in nur 30 Tagen pro Film zu restaurieren.
Obwohl das Material in George Lucas eigener Firma „Industrial
Light and Magic“ vorbehandelt worden war, war Projektleiter
John Lowry von dem schlechten Zustand überrascht, in dem es sich
befand. Die größte Herausforderung war die Entfernung von
Schmutz. Allein bei „A New Hope“, dem ältesten Star
Wars Film, mussten für die DVD-Version über eine Million
Schmutzpartikel digital entfernt werden. Die Firma hatte für
diese Aufgabe 400 Terabyte Speicher und 600 „Apple G5“
Computer zur Verfügung. An der Restauration arbeiteten 60 Experten
mit, darunter George Lucas selbst, der die Auffrischung seiner Filme
persönlich beaufsichtigte.
Viele interessante Filme werden und wurden mit einem großen
finanziellen Aufwand restauriert und auf digitalen Datenträgern
gespeichert. Von dort können sie beliebig oft und ohne Qualitätsverlust
weiter kopiert werden. Die meisten Filme, darunter auch viele private,
warten aber vergeblich auf eine nachhaltige Restauration. Der Streifen
selbst kann zwar „geflickt“ oder gereinigt werden, das
allein reicht jedoch nicht aus, da das Material selbst einem unvermeidlichen
chemischen Zerfall unterliegt. Sowohl die lichtempfindliche Auflage
als auch der durchsichtige Plastikstreifen, auf dem diese Schicht
liegt, sind langfristig instabil. Es war schon früh bekannt,
dass Filme vergänglich sind und dagegen etwas unternommen werden
muss. 1938 wurde die „International Foundation of Film Archives“
(FIAF) gegründet. Seither bemühen sich über 120 Archive
in 65 Ländern um den Erhalt der wichtigsten Werke. Die große
Masse der Film- und Fotoarchive wird jedoch nie einer Bearbeitung
zugeführt werden. Sie werden im Laufe der Jahre für immer
verlöschen.
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