Die Vakuumröhren Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten den Startpunkt
der modernen Elektronik. Vakuumröhren - im Prinzip luftleer gepumpte
Glasbehälter mit elektrischen Anschlüssen - ermöglichten
die Verstärkung von Signalen, was mit den frühen Telegraphen-
und Telefonschaltungen oder den ersten Sendern noch nicht möglich
war. Die Entwicklung einer Vielfalt verschiedener Röhren für
ganz spezielle Aufgaben sorgte für den schnellen Fortschritt in der
Funktechnik und den Bau der ersten elektronischen Rechner nach dem 2. Weltkrieg.
Im Dezember 1947 wurde erstmals die Verstärkung von Tonfrequenzen
mit einem Transistor vorgeführt. Der Transistor übernahm die
gleichen Funktionen wie die Vakuumröhre, allerdings billiger, kleiner
und zuverlässiger. Transistoren sind schnelle elektrische Schalter
und werden als Audio-, Video-, Radiofrequenz- und andere Verstärker
eingesetzt. Es geht darum, schwache Signale zu verstärken, wie etwa
den elektrischen Strom einer Antenne bei einem Empfangsgerät oder
das elektrische Signal einer Photozelle.
Die heutigen Mikroprozessoren sind winzigste Schaltungen Tausender Transistoren,
Kondensatoren und anderer Schalter, auch bekannt als "Computerchips".
Im Laufe der Jahre wurden die Prozessoren immer schneller. Es gibt einen
bekannten Scherz: Hätten die Autos einen ähnlichen Fortschritt
erlebt wie die Mikrochips, so müsste ein heutiger Mittelklassewagen
mit Überschallgeschwindigkeit fahren, einen Fingerhut Benzin auf
100 Kilometer verbrauchen und nur 100 Euro kosten.
Die Entwicklung der Computer war anfangs nicht an die Mikroprozessoren
gekoppelt, sie beschleunigten aber die Computertechnik. Schon in den Dreißigerjahren
baute der geniale Berliner Ingenieur Konrad Zuse mechanische Rechenmaschinen,
die die Bezeichnung "Computer" verdienen. Zuses "Z1" - entstanden zwischen
1936 und 1938 - war ein nicht elektronischer aber voll programmierbarer
Computer mit sogenannter binärer Zeichendarstellung, Zahlenspeicher
und Rechenwerk. Ein gelochter Film dienste als Programmspeicher, eine
Kurbel (!) setzte die Maschine in Bewegung.
Einer der ersten Mikroprozessoren, der als Basis eines Personalcomputers
diente, war der "8080" von Intel in den Siebzigerjahren. Kurz darauf folgte
der "Z80" der Firma Zilog. Die Computerfirma Apple setzte auf die "680×0"
Mikroprozessorserie von Motorola. Unzählige Mikroprozessoren aller
Leistungsstufen beherrschen heute die Welt der Technik so radikal wie
keine andere Erfindung. Man findet sie nicht nur in Computern. Vom Ultraschall-
bis zum Röntgengerät, von der Mikrowelle bis zum Hochofen, vom
Handy bis zur RADAR - überall kommandieren die winzigen Rechengiganten
die Maschinen unserer Welt.
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