Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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VIRTUELLE REALITÄT

"Ich glaube nur das, was ich sehe", behaupten Zeitgenossen, die stolz darauf sind, nur das für wahr zu halten, was sie mit eigenen Augen sehen. Die aufgeklärten Generationen möchten sich kein X für ein U vormachen lassen, die "virtuelle Realität" bleibt dem Computer vorbehalten. "Virtuell" (lateinisch = scheinbar) bezeichnet eine Wirklichkeit, die nur vermeintlich existiert. Die virtuelle Realität ist zu einem populären Schlagwort der Jahrtausendwende geworden. Ist jedoch wirklich nur die Computerwelt virtuell?

Bereits vor rund 200 Jahren wurde ein Bericht des englischen Naturforschers John Dalton veröffentlicht, wonach "... mein Gesichtssinn nicht dem anderer Personen gleicht". Dalton beschäftigte sich mit vielen Themen, unter anderem auch mit Botanik und Blütenfarben. Dabei stellte er fest, dass die Menschen Farben "falsch benannten". Er schreibt: "Die Bezeichnung ‚rosa' oder ‚nelkenfarbig' schien mir im Vergleich zur Farbe der Nelken wohl angebracht. Doch wenn der Ausdruck ‚rot' statt ‚rosa' verwendet wurde, hielt ich es für höchst unangemessen. Nach meiner Empfindung sollte es blau gewesen sein, weil rosa und blau mir näher verwandt erschienen. Hingegen haben rosa und rot kaum eine Beziehung. ... Bezüglich der Farben weiß, gelb oder grün stimmte ich leicht dem entsprechenden Ausdruck zu. Doch blau, purpur, rosa und karmesin erschienen mir wenig unterscheidbar, alle konnten sich nach meiner Vorstellung als blau bezeichnen lassen. Ich habe oft ernsthaft Leute gefragt, ob eine Blume blau oder rosa wäre, doch wurde dies allgemein als Scherzfrage betrachtet."

John Dalton hatte an sich selbst und später an seinem Bruder die erblich bedingte Farbenblindheit entdeckt. Da Farben in der Realität nichts anderes als Wellenlängen elektromagnetischer Strahlen sind, und erst von unserem Hirn interpretiert werden, sehen Farbenblinde aufgrund anderer Nervenschaltungen die Farben anders als die meisten Menschen. Was ist hier wahr? Wir wissen lediglich, dass es (nicht nur hier) unterschiedliche Wahrnehmungen gibt.

Schon vor Jahren entdeckte man zufällig, dass der Geschmack einer chemischen Substanz namens "Phenylthiocarbamid" (kurz "PTC") von manchen Menschen als bitter empfunden, von anderen jedoch nicht wahrgenommen wird. Es stellte sich später heraus, dass die Fähigkeit, bestimmte Substanzen mit der Zunge wahrzunehmen, erblich bedingt, also angeboren ist. Die Schmecker empfinden anders als die Nicht-Schmecker. Die Chemikalie ist real, die Wahrnehmung ist relativ. Unsere Sinne gaukeln also gelegentlich virtuelle Realitäten vor.

Hakenkreuze in Wolfenstein
Mikroprozessoren
Denkende Maschinen
2001-Odyssee der Menschheit
Virtuelle Bildung
Extreme Qual (Computerspiele)
Goldhaube (RADAR)
Die Drohnenschlacht
Schöne virtuelle Welt

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.