Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.
(Aldous Huxley)


7. Oktober 2024


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RESISTENZ

"Antibiotika" kommt aus dem Griechischen (anti = gegen, biotikos = zum Leben gehörig). Das Wort bezeichnet ein Mittel, das sich gegen Leben richtet. Antibiotika im wissenschaftlichen Sinne sind chemische Verbindungen, die von Bakterien, Pilzen, Flechten, oder anderer Lebewesen produzierte werden, und die zur Bekämpfung infektiöser Organismen eingesetzt werden. Der Hauptvorteil aller Antibiotika liegt darin, dass sie selektiv gegen ganz bestimmte Mikroben wirken. Penicillin und Streptomycin sind die bekanntesten Antibiotika. Sie wurden zur Bekämpfung vieler Infektionskrankheiten eingesetzt, wie etwa gegen Angina, Tetanus, Scharlach oder Tuberkulose.

Bakterien unterscheiden sich in ihrem Aufbau kaum voneinander, sie zeigen aber unterschiedliche natürliche Widerstandsfähigkeit (Resistenz) gegen bestimmte Gifte. Bakterien lassen sich relativ leicht züchten. Gibt man zu ihrer Nährlösung ein Antibiotikum, so sterben die meisten Bakterien ab, aber die resistenten überleben und vermehren sich. Auf diese Weise kann man antibiotika-resistente Stämme züchten. Ein jahrelanger und unkontrollierter Gerbrauch von Antibiotika in Medizin und Landwirtschaft bewirkt nun genau diesen Effekt bei Bakterien, die bei Menschen Krankheiten verursachen.

Vor einem Monat meldeten Nachrichtenagenturen, dass US-Viehzüchter laut einer neuen Studie zuviel Antibiotika verfüttern und damit die öffentlich Gesundheit gefährden. Eine Gruppe von US-Wissenschaftern hatte mitgeteilt, dass gesunde amerikanische Kühe, Schweine, Truthähne und Hühner jährlich 11,2 Millionen Kilogramm Antibiotika ins Futter bekämen. Das sei sehr viel mehr, als von der Industrie zugegeben wird. Die Amerikaner selber nehmen insgesamt "nur" 1,3 Millionen Kilogramm Antibiotika als Medikament zu sich. Biologen wiesen darauf hin, dass die Gefahr massiver Resistenzbildungen damit größer sei als ursprünglich angenommen.

Österreichische Nachrichtenmagazine haben über den "Schweinemastskandal" berichtet und in grotesker Übertreibung unser Land zum Zentrum vergifteter Nahrungsmittel hochgejammert. Der Antibiotika-Missbrauch ist gewiss ein gefährlicher Unfug aber leider ein weltweites Problem. Kranke Tiere brauchen Medikamente, aber das tonnenweise Verfüttern von Medikamenten in einer unnatürlichen Massentierhaltung ist unverantwortlich.

Einer der führenden Mikrobiologen, der Spanier Fernando Baquero, meinte kürzlich, dass die Industrieländer den Kampf gegen die Bakterien nie gewinnen würden, die Wissenschaft müsse ewig weiterkämpfen. Dies bedeutet, dass wir den Krieg gegen die Bakterien sogar verlieren könnten, wenn nicht Vernunft einkehrt.

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© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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erfand eine robuste selbstzündende Wärmekraftmaschine mit erstaunlich hohem Wirkungsgrad. Die heutige Maschinenstürmerkampagne gegen seine Erfindung erlebte er nicht mehr.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.