Robert Koch (1843-1910) war ein deutscher Wissenschaftler, der die
moderne Bakteriologie begründete, mehrere krankheitserregende Bakterien
(Cholera, Milzbrand, Tuberkulose) entdeckte sowie die Überträger
anderer wichtiger Krankheiten, wie etwa Malaria, erforschte. 1891 wurde
Koch Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin,
das heute unter dem Namen „Robert Koch Institut“ bekannt ist.
Koch blieb bis zu seiner Pensionierung (1904) in Berlin, ein Jahr später
erhielt er den Medizinnobelpreis.
Wenn es um Fragen über Desinfektionsmittel, um Viren, Bakterien,
Impfstoffe, SARS, Aids oder Stammzellenforschung geht, dann kommt man
am Berliner Robert Koch
Institut, einer weltweit führenden Forschungsanstalt für
Infektionskrankheiten und moderne biologische Forschung, nicht vorbei.
Es erhielt 1994 den Status eines selbständigen Bundesinstituts und
übernahm das frühere Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
sowie das AIDS-Zentrum. Zu den Hauptaufgaben der Robert Koch-Wissenschaftler
gehört neben der Forschungsarbeit auch die Politikberatung.
Solange altbekannte Seuchen (TBC, Malaria) im großen Stil töten
und laufend neue (Aids, BSE, SARS) entstehen, steigt die Bedeutung von
spezialisierten Forschungsinstituten stetig an. Vor allem bei der Entwicklung
eines Impfstoffes gegen SARS hofft man auf die Virenjäger in Berlin.
Das „Severe Acute Respiratory Syndrome“ SARS (deutsch: Schweres
akutes Atemwegssyndrom) macht den Gesundheitsbehörden zurzeit Sorgen.
Es handelt sich um eine durch Viren hervorgerufene gefährliche Infektionskrankheit.
Die Krankheit beginnt mit Fieber über 38 Grad, Husten und Atembeschwerden.
Begleiterscheinungen können Muskel- und Halsschmerzen sein. Im weiteren
Verlauf kann sich Lungenentzündung entwickeln. Von der Ansteckung
mit SARS bis zum Ausbruch der ersten Symptome können bis zu zehn
Tage vergehen. Trotz allem zählt SARS nicht zu den ganz ganz großen
Sorgenkindern, denn diese Krankheit hat eine relativ kurze Inkubationszeit.
Die Hauptgefahr liegt hier eher in der weltweiten Angst vor der Krankheit,
die sich lähmend auf die Wirtschaft in Asien auswirkt.
Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Virusinfektionen ist generell
schwierig. Erstens sind Viren keine Lebewesen sondern „genetische
Piraten“, die lebende Zellen kapern und sich von diesen vermehren
lassen. Zweitens sind Viren äußerst klein. Die bereits winzigen
Bakterien liegen im Mikrometer-, Viren hingegen im Nanometerbereich. Neben
einem auf ein Ein-Meter-Modell vergrößerten Bakterium wäre
ein Virus nicht größer als ein Stecknadelkopf.
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