Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2003

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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DAS WISSEN DER EUROPÄER

Im Dezember 2001 erschien die EU-Studie „Wissenschaft und Technik im Bewusstsein der Europäer“. Die Erhebungen zu dieser Untersuchung fanden in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt, wobei die „European Opinion Research Group“ (EORG) in Brüssel für die Gesamtkoordinierung zuständig war.

Die Studie zeigt interessante Details. In Bezug auf das Problem der Verantwortung der Wissenschaftler sind die Europäer unterschiedlicher Meinung. So findet die Aussage „Wissenschaftler sind für den Missbrauch ihrer Entdeckungen durch andere Menschen verantwortlich“ fast ebenso viel Zustimmung (42,8 %) wie Ablehnung (42,3 %). Der Wunsch nach gesellschaftlicher Kontrolle der wissenschaftlichen Tätigkeit ist in Europa weit verbreitet, denn 80,3 % der Europäer sind der Auffassung, „die Behörden sollten Wissenschaftler verpflichten, ethische und moralische Standards zu respektieren“. Das Misstrauen gegenüber den Wissenschaften scheint weit verbreitet zu sein, denn die Idee des Zwangs gegenüber den Forschern ist generell verbreitet, selbst da, wo man Vertrauen gegenüber den Wissenschaftlern erwartet hätte, wie etwa bei Menschen mit höherer Bildung.

Das Wissen der Befragten hat sich seit der vorangegangenen Untersuchung (1992) in manchen Bereichen nur unwesentlich verbessert. So wissen heute knapp 90 % der Europäer, dass der Erdkern heiß ist, und immerhin noch 80 % wissen, dass der Sauerstoff, den wir einatmen, von den Pflanzen stammt. Nur 12 % der Europäer wissen jedoch, dass man radioaktiv verseuchte Milch durch Abkochen nicht entgiften kann, peinliche 26 % glauben, dass sich die Sonne um die Erde bewegt (!), 44 % wissen nicht, dass unsere Erde ein Jahr für einen Umlauf um die Sonne benötigt, und nur 60 % haben erfasst, dass die Steinzeitmenschen nicht zeitgleich mit den Sauriern lebten. Zehn Jahre zuvor wussten das noch weniger Menschen, nämlich rund 50 %. TV-Dokumentationen, wie etwa „Universum“, zeigen offenbar eine gewisse Wirkung. Trotzdem ist das Resultat insgesamt ernüchternd.

Die Europäer zeigen auch Skepsis. Wissenschaft und Technik werden nicht mehr als Allheilmittel für eine Reihe von Problemen angesehen. Die Aussage, „Wissenschaft und Technik können jedes Problem lösen“ erhält nur von 16,5 % der befragten Europäer eine Zustimmung. Die Bilanz des Ansehens der Wissenschaften hat sich generell verschlechtert. So hatten bei der vorangegangenen Erhebung 60 % der Befragten die Auffassung vertreten, der Nutzen der Wissenschaft sei größer als die schädlichen Folgen. Heute sind es nur noch 50 %.

Nicht genügend!
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© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.