Welt der Naturwissenschaften und Politik

(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1999

Was du nicht freiläßt, wird niemals wachsen. Gib den Menschen das Licht der Freiheit. Das ist die einzige Bedingung des Wachstum.
(Swami Vivekananda)


7. November 2025

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Das 20. Jahrhundert: GENETIK und GENTECHNIK

Der lateinische Dichter Titus Lucretius Carus lebte im 1. Jahrhundert vor Christus. In seinem Lehrgedicht "De rerum natura" (über die Natur der Dinge) vermittelt er die Theorien der griechischen Philosophen Demokrit und Epikur: "Auch kommt es häufiger vor, dass die Kinder den Eltern der Eltern gleichen und oft an die Ahnen in ihrer Gestaltung erinnern. Dies kommt daher, dass häufig die Eltern im Körper verborgen mit sich führen so viele und vielfach gemischte Teilchen, welche vom Urstamm her die Väter den Kindern vererben. Daraus bringt Venus hervor gar mannigfach wechselnde Formen, und bildet sie neu Haar, Stimme und Züge der Ahnen."

Lukrez und andere Philosophen und Schriftsteller hatten die Macht der Vererbung schon vor Jahrhunderten erkannt. Erst im 19. Jahrhundert kam aber wissenschaftliches Licht ins Dunkel. Der Benediktinermönch Gregor Johann Mendel hatte durch Experimente in seinem Klostergarten nachgewiesen, dass Erbmerkmale wie Blütenfarben, Fruchtformen usw. nach bestimmten Gesetzen vererbt werden.

Es sollte noch ein halbes Jahrhundert vergehen, bis der Amerikaner Thomas Hunt Morgan aus Lexington in Kentucky ein wesentliches Geheimnis der Vererbungsgesetze lüftete. In genetischen Experimenten mit der Fliegenart Drosophila konnten Morgan und seine Schüler Alfred Sturtevant, Calvin Bridges und Hermann Muller zeigen, dass Chromosomen im Zellkern sich weitgehend so verhalten, wie Gregor Mendel es für die Neuzusammensetzung von Genen angenommen hatte. Damit war die Lage der Gene auf den Chromosomen nachgewiesen.

Während des 2. Weltkrieges gelang dem Canadier Oswald Avery mit Hilfe geschickter Experimente der Nachweis, dass die bereits bekannte "Desoxyribonukleinsäure" (abgekürzt DNS oder DNA) der Träger der Gene ist. 1953 glückte dem amerikanisch-britischen Forscherteam James Watson und Francis Crick schließlich die Entschlüsselung des DNA-Moleküls.

Zu Beginn der Siebzigerjahre entdeckte der Schweizer Molekularbiologe Werner Arber Enzyme, welche in der Lage sind, die DNA an bestimmten Stellen zu zerschneiden. Diese Entdeckung war die Geburt der Gentechnik. Der klassische Genetiker arbeitet mit Pflanzen und Tieren einer biologischen Art. Einfach ausgedrückt: Man kann nur Hunde mit Hunden und Sonnenblumen mit Sonnenblumen kreuzen. Der Gentechniker braucht sich um dergleichen Art-Barrieren nicht mehr zu kümmern, er greift mit Hilfe der "Restriktionsenzyme" direkt auf die Gene zu.

Die Gentechnik wird die Gesellschaft noch mehr verändern als es die klassische Genetik bereits getan hat. Wohin die Reise geht, ist zur Zeit noch unbekannt.

Der Durchbruch des Jahres
DNA-Datenbanken
HochmÜtigkeit
Gentechnik und Aberglaube
Gene und Gewalt
Genetische und digitale Codes
50 Jahre Dopellhelix
Versprechungen
Biopiraterie
Epsilonklasse
Der Stammzellenmarkt
Die Menschenzüchter kommen
Der 6. Tag
Rosalind Franklin
Bild der Wissenschaft

© 1999 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Guglielmo Marconi
(1974-1937)
hat mit seiner drahtlosen Nachrichtenübermittlung dafür gesorgt, dass wir uns heute vom Nachrichtenschrott in Radio und TV belästigt fühlen dürfen.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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