„Beam me up, Scotty!“ ist der bekannteste Satz aus der ersten Star
Trek TV-Serie und kann kaum übersetzt werden. Physikalisch korrekt
müsste es etwas holprig lauten: „Strahl mich mittels Quantenteleportation
nach oben, Scotty!“
Das Wort "Beamen" hat sich längst in unsere Alltagssprache
geschlichen. Es geht um den schnellen Transport von Personen oder Dingen
über große Entfernungen. Als sich Star Trek-Produzent Robert
Justman Sorgen wegen der hohen Kosten der optischen Effekte machte, die
bei den allwöchentlichen Landungen der Raumschiffe auf fremden Planeten
entstehen würden, hatte Star Trek-Autor Gene Roddenberry eine Idee:
Die Besatzung des Raumschiffs Enterprise wird einfach auf die Planeten-oberfläche
gebeamt! Damit verhalf Roddenberry dem Beamen zu weltweiter Popularität.
Die Idee wurde dem Film "Die Fliege" von Kurt Neumann (1958)
entnommen. Der Held des Films versucht sich an einen anderen Ort zu beamen.
Da eine Fliege unerkannt in den Materietransmitter gelangt, kommt am Ziel
ein hässliches Mensch-Fliege-Zwitterwesen an. In der TV-Serie Star-Trek
wird die zu beamende Person in einen subatomaren Materiestrom umgewandelt.
Dieser Materiestrom wird zusammen mit der Information über den Quantenzustand
der Atome an den Zielort gebeamt, wo die Teilchen nach dem gespeicherten
Muster wieder zusammengesetzt werden.
Was in der Star Trek-Serie wie am Schnürchen klappt, ist in der
realen Welt nicht zu finden. Der Abstand zwischen Realität und Science
Fiction hat sich kürzlich aber um einen kleinen Schritt verringert.
Zwei Physikerteams gelang unabhängig voneinander die Übertragung
eines Quantenzustands von einem Atom auf ein anderes. Dieser Erfolg gilt
als Meilenstein in der Physik. Eine Innsbrucker Forschergruppe hatte ionisierte
(elektrisch geladene) Kalziumatome auf wenige Millionstel Grad über
dem absoluten Nullpunkt abgekühlt. Mit Lasern konnten sie den Quantenzustand
der Atome genau kontrollieren und den Zustand eines Atoms auf ein zweites
übertragen. Zu diesem Zweck wurden zwei Atome miteinander verschränkt.
Die so genannte „Verschränkung“ ist eine beinahe unheimlich
anmutende quantenmechanische Verbindung zwischen zwei oder mehreren Teilchen,
die Albert Einstein „spukhafte Fernwirkung“ nannte. Könnte
man beispielsweise eine Verschränkung zwischen 2 Münzen herstellen,
dann zeigte die eine Münze beim Wurf eine Seite, die andere hingegen
immer die andere Seite - unabhängig von der Entfernung zwischen den
Münzen.
Der Erfolg der Physiker ist beachtlich. Vom Beamen eines Gegenstandes
oder gar eines Lebewesens ist die Wissenschaft jedoch Lichtjahre entfernt.
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