Professor Zeilinger, laut Medien längst ein „Popstar der
Naturwissenschaften“, ist jener Mann, dem es im Rahmen erstaunlicher
Experimente gelungen ist, Lichtquanten zu teleportieren. Science Fiction-Kenner
nennen so etwas „beamen“. Das Teleportieren von Gegenständen,
Tieren und Menschen ist tatsächlich Science-Fiction, aber bei einzelnen
Quanten (Lichtteilchen) kann man das. Wie das funktioniert, erklärt
„Mr. Beam“ nun persönlich. Es gibt die einzigartige Gelegenheit,
mit Hilfe eines Buches etwas über „Teleportation und weitere
Mysterien der Quantenphysik“ sowie über den eindrucksvollen
Autor selbst in Erfahrung zu bringen.
Zeilingers Buch hat einige Überraschungen zu bieten, wie etwa die
Skizzen. Teilchen, Wellen, Diagramme, Strahlenteiler, überhaupt alles,
was man so braucht, um die Grundlagen der Quantenphysik einem blutigen
Laien zu erklären, wurden ausgerechnet auf die Tafel gemalt, die
seinerzeit Ludwig Boltzmann in seinen Vorlesungen verwendet hatte. Dieser
Gag sagt schon einiges über den Autor Zeilinger aus, der nicht nur
ein brillanter Physiker ist, sondern auch über Humor und pädagogische
Talente verfügt. Boltzmann ist übrigens jener österreichische
Wissenschaftler, der im 19. Jahrhundert die statistische Physik begründet
hatte und dessen Todestag sich im September 2006 zum hundertsten Mal jährt.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse Boltzmanns und seines deutschen Kollegen
Wilhelm Wien hatten Einstein zu einer Arbeit über Lichtteilchen angeregt,
für die er den Nobelpreis erhielt.
Albert Einstein, der nicht nur der Schöpfer der Relativitätstheorie
ist, sondern auch zu den Begründern der Quantenphysik zählt,
konnte sich mit einigen Aussagen dieser Theorie nie anfreunden. Der
österreichische Nobelpreisträger Erwin Schrödinger hielt
die so genannte „Verschränkung“ von Lichtquanten für
eine wesentliche Eigenschaft der Materie. Einstein bezeichnete dies
spöttisch als „Spuk“, aber Anton Zeilinger benützte
dieses Phänomen, um Lichtteilchen unter der Donau hindurch zu teleportieren.
Damit wurde ein neues Zeitalter der Informationstechnik begründet.
Wie Zeilinger und sein Team das bewerkstelligt hatten, beschreibt er
- wichtig für Mathematikmuffel - ohne Formelungetüme.
Anton Zeilinger: „Einsteins Spuk“,
Verlag Bertelsmann.