Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


zurück blättern Übersicht 2001 vorwärts blättern

DIE OFFENE GESELLSCHAFT (und ihre Feinde)

Die Nobelpreise 2001 sind vergeben. In einigen Fachzeitschriften und auf den Wissenschaftsseiten der Medien wird man auf die Entdeckungen der Preisträger eingehen und eventuell die Hintergründe ausleuchten. Die Frage, warum die USA seit Jahrzehnten die Preisträgernation Nummer eins ist, wird selten gestellt. Die Antwort kennt man ja: Die Amerikaner geben viel Geld für die Forschung aus. Die Geldmenge im Forschungsbereich ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Ein wichtiger Grund für die wissenschaftlichen Erfolge eines Landes ist die offene Gesellschaft, die der Kreativität ihrer Forscher weitgehend freie Hand lässt.

Sir Karl Popper veröffentlichte 1944 sein Werk "The Open Society and Its Enemies" ("Die offene Gesellschaft und ihre Feinde"). Den Anstoß für das Buch lieferte die Einverleibung Österreichs durch Hitler-Deutschland. Im Vorwort zur ersten englischen Ausgabe schreibt Popper: "Mein Beweggrund [für das Buch] ist in der Überzeugung zu suchen, dass wir, wenn unsere Kultur weiter bestehen soll, mit der Gewohnheit brechen müssen, großen Männern gegenüber unsere geistige Unabhängigkeit aufzugeben." Poppers berühmtes Buch ist sachlich begründet und stellt einen Frontalangriff gegen jede Art von Führertum und Bevormundung dar.

In der Tat wurde den Versuchen, Freiheit in Wort, Schrift, Kunst und Wissenschaft zum Durchbruch zu verhelfen, regelmäßig massiver Widerstand entgegengesetzt. Dies begann nicht erst mit der nationalsozialistischen oder kommunistischen Ideologie. Geistige Unterdrückung ist so alt wie Sprache und Schrift. Dies ging so weit, dass sogar das Lesen der Bibel durch das gewöhnliche Volk lange Zeit verboten war. Wer lesen konnte, bildete eine unterschwellige Gefahr für die Machthaber.

Der Krieg zwischen den Islamisten und der westlichen Welt ist kein Krieg zwischen Islam und Christentum. Es ist erst recht kein "Clash of civilizations" (Kollision der Kulturen), wie manchmal irrtümlich behauptet wird. Es handelt sich um den alten Konflikt zwischen der offenen Gesellschaft und einer geschlossenen dogmatischen, wie sie die Taliban propagieren. Der Mensch der offenen Gesellschaft ist stolz auf sein Land, aber er blickt nicht auf andere Länder hinunter. Er ist religiös, agnostisch oder atheistisch, aber er akzeptiert Religionsfreiheit und -vielfalt. Er hat einen festen Standpunkt, aber er lässt auch andere Meinungen gelten. Nur die freie offene Gesellschaft garantiert auf Dauer Frieden. Der Versuch, Menschen "auf Linie zu bringen" war stets der Pfad zur geistigen Finsternis, dann in die materielle Armut und schließlich in den moralischen Niedergang.

Ideologien
Auf Linie bringen
Irrtümer mit Folgen
Gottes auserwählte Völker
Dresscode
Wissenschaft in die Schulen
Wissenschaft ist Macht

Miserere nobis!
Die Gedanken Gottes
Biedermann und Brandstifter
Die Farben der Gewalt
Blutige Pseudowissenschaften
Die verspielte Renaissance
Science online

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch