Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2002

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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UNENDLICH VIELE UNIVERSEN

Fünftausend Jahre vor unserer Zeit dachten die Babylonier, die Erde sei eine Scheibe und Babylon deren Mittelpunkt. Die Schule der Pythagoräer in Griechenland entwickelte später ein Weltbild auf der Grundlage von Zahlenverhältnissen und der Tonleiter. Die Himmelskörper bewegten sich um die zentrale Erde und erzeugten dabei die "Sphärenmusik".

Der griechische Philosoph Platon sah die Erde ebenfalls im Zentrum. Die Himmelskörper bewegten sich in Kreisbahnen um die Erde. Aristoteles erweiterte Platons Ideen und trennte zwischen himmlischen und irdischen Gesetzen. Für Aristoteles befand sich die immerhin schon kugelförmige Erde nach wie vor unverrückbar im Zentrum des Universums. Philosophen wie Herakleides und Eudoxus zweifelten an der unbeweglichen Erde von Platon und Aristoteles. Bei Herakleides rotierte die Erde bereits um die eigene Achse. Er behauptete weiterhin, dass sich die Planeten Venus und Merkur um die Sonne bewegten.

Aristarch von Samos führte die Ideen des Herakleides weiter und ließ die Erde gemeinsam mit anderen Planeten um die Sonne kreisen. Er war der Schöpfer des ersten konsequent durchdachten "heliozentrischen" Weltsystems. Aristarch versuchte den Abstand der Erde zu Sonne und Mond zu berechnen. Obwohl er sich verrechnete, erkannte er richtig, dass die Sonne sehr viel weiter von der Erde entfernt war als der Mond.

Im ersten nachchristlichen Jahrtausend verknüpfte der Heilige Augustinus die Ideen Platons mit der christlichen Lehre. Im Mittelalter führte der Heilige Thomas von Aquin zusätzlich den Aristoteles als Naturphilosoph in die Kirche ein, was dazu führte, dass beide Griechen mit ihren Ideen noch heute hohes Ansehen in der Kirche genießen.

Zu Beginn der Neuzeit stießen Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei und Isaac Newton die antiken Weltbilder vom Sockel. Die Geschichte der Korrektur alter Denkweisen geht aber weiter. Der wirkliche Schauder steht uns möglicherweise erst bevor. Leute wie Aristarch und Kopernikus haben die Erde aus dem Zentrum des Universums gestoßen, und die Astronomen des 20. Jahrhunderts haben die Verlorenheit unseres Planeten im unvorstellbar großen Universum eindrucksvoll bestätigt. Jetzt aber kündigt sich eine Erweiterung der Theorie an. Unser Universum ist möglicherweise nicht das einzige. Es gibt anscheinend unzählige sich aufblähende Universen in einem räumlich und zeitlich unendlich wallenden Meer aus Energiequanten. Die in diesem Zusammenhang offenen Fragen versuchen Hochenergiephysiker und Kosmologen im Laufe der nächsten Jahre zu beantworten.

Skylab, Salut, Mir, ISS
Sechs Monate im All
Himmelstelefone
Schrotkugeln im All
Markarian 501
Unsere Sonne
Herbst 1942
Huygens und Cassini
Raumsonden
Mars

© 2002 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.