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Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.
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19. März 2024


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TECHNO-MYTHEN

Der "Mythus" oder "Mythos" ist ein Wort aus dem Griechischen und bedeutet "Erzählung". Mythen sind Götter- und Heldengeschichten der Frühkulturen, im wesentlichen sind es Legenden und Berichte voll von phantastischen Visionen. Philosophen und Historiker haben sich seit Menschengedenken den Kopf über die alten Mythen zerbrochen, über jene Erzählungen in der Grauzone zwischen vermeintlichen Tatsachen, Erfindungen und Illusionen.

In den Schulen erzählt man hie und da noch die alten Sagen, Legenden und Mythen von Orpheus und Eurydike, von Perseus und Medusa, von Herkules, von Odysseus oder von den alten Göttern, die sich angeblich in die Geschicke der Menschheit eingemischt haben, wie etwa Zeus, der - einem antiken Bill Clinton vergleichbar - so manche Frau beglückt haben soll. Die alten Mythen sind teilweise verloren gegangen, nur noch wenige Menschen kennen sie. Das 20. Jahrhundert, so mag man vermuten, hat keine Mythen mehr - eine Zeit ohne Phantasie, ohne Legenden, ohne Sagenwelt. Die Wahrheit ist eine ganz andere.

Zahllose Techno-Mythen findet man vor allem in der esoterischen Literatur. Ein Mythos besagt beispielsweise, daß auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Wright-Patterson ein Außerirdischer lebt. Ein anderer Legende berichtet von Russen, die in Sibirien Kinder mit außersinnlicher Wahrnehmung züchten, eine andere von Astronomen, die auf dem Mars riesige Tempelanlagen gesehen haben wollen. Besonders attraktiv klingende Techno-Mythen bringen eine Mischung aus Hirngespinsten und Wirklichkeit. Eines dieser Märchen besagt, daß der kroatisch-amerikanische Physiker Nikola Tesla eine unerschöpfliche Energiequelle entdeckt hatte, die entsprechenden Aufzeichnungen aber verschwunden seien. Der Physiker und Phantast Nikola Tesla hat tatsächlich mancherlei erfunden, sicher jedoch keine unbegrenzte Energiequelle.

Der Begriff "fliegende Untertasse" für außerirdische Raumschiffe wurde im April 1950 in den USA geprägt. Der bekannte Reporter Edmund Murrow befragte Kenneth Arnold, einen Verkehrspiloten, der ein unbekanntes Flugobjekt gesehen haben wollte. Arnold erzählte, daß sich das absonderliche Flugobjekt über die Wolken bewegt hatte wie eine Untertasse, die man flach über eine Wasseroberfläche wirft. Schon nach wenigen Tagen hatten die amerikanischen Medien "Außerirdische in fliegenden Untertassen" daraus gemacht. Obwohl Arnold diesen Ausdruck mehrmals dementierte, ist er bis heute erhalten geblieben.

Unsere Zeit ist voll von Techno-Mythen. Offenbar können die Menschen ohne die geheimnisvolle Welt der Sagen und Legenden nicht bestehen. Daran hat sich in den Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte wenig geändert.

Selektive Wahrnehmung
Placebos und Nocebos
Gefühlte Wirklichkeit
Mörderbestien
Tägliche Denkfehler
N-Strahlen
Skeptiker
Erdstrahlen
Posttraumatischer Stress
Der Fall Wilkomirski
Himalaja-Salz
Des Teufels Agitation
Geschwätzigkeit
Bild der Wissenschaft

© 1998 Rudolf Öller, Bregenz


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Arnold Sommerfeld
(1868-1951)
erweiterte das Atommodell von Niels Bohr, erklärte damit die Feinstruktur von Linienspektren und wurde damit zu einem der wichtigsten Väter der Quantenphysik.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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