Welt der Naturwissenschaften
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A-WAFFEN |
Der griechische Philosoph Leukipp von Milet und sein Schüler Demokritos von Abdera behaupteten schon Jahrhunderte vor Christus, daß alle Stoffe der Natur aus unteilbaren und unvorstellbar winzigen Teilchen bestehen. Sie nannten diese Teilchen Atome, denn "atomos" heißt unteilbar. Diese beiden Männer ahnten freilich nicht, welchen Sinngehalt das Wort Atom einmal bekommen sollte. Albert Einstein veröffentlichte 1905 seine "Spezielle Relativitätstheorie", eine wissenschaftliche Abhandlung über die Lichtgeschwindigkeit. Einige darin enthaltene Erkenntnisse versetzten die Wissenschaft in Aufruhr, doch am meisten erstaunte eine neue Formel: E=mc2. Diese Formel besagt, daß in der Materie eine Energie steckt, die gleich ist der Masse mal der Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat. Das ist eine unglaublich große Energiemenge. Einsteins Zeitgenossen glaubten mehrheitlich nicht diesen "Unsinn". Im Dezember 1938 entdeckten Otto Hahn und Fritz Straßmann in Berlin zufällig die Spaltung von Uran-Atomkernen mittels Neutronenstrahlen. Die österreichische Physikerin Lise Meitner ahnte als erste, daß zwischen Hahns Atomkernspaltung und Einsteins merkwürdiger Energieformel ein Zusammenhang besteht. Eine Handvoll Physiker drängten kurz darauf den populären Albert Einstein, er möge doch US-Präsident Roosevelt den Bau einer atomaren Waffe nahelegen. Roosevelt stimmte zu und genehmigte das geheime Atombombenprojekt "Manhattan District". Am 16. Juli 1945 begann schließlich die Geschichte der sogenannten A-Waffen. In der Wüste von New-Mexico detonierte ein Plutoniumsprengsatz. Diese erste Atombombe der Geschichte erhielt den Namen "Trinity" (Dreifaltigkeit). Hiroschima verbrannte am 6. August mittels einer Uran-Bombe namens "Little Boy", und auf Nagasaki fiel drei Tage später die Plutoniumbombe "Fat Man". Die gewalttätigsten aller atomaren Vernichtungswaffen sind die Wasserstoffbomben. Diese Monster sind weniger "Waffen" als Ländervertilgungsmittel. Man nennt sie auch Fusionsbomben, weil Atomkerne des Wasserstoffs zu Heliumkernen verschmolzen (fusioniert) werden. Dies ist der gleiche Vorgang, wie er auch auf der Sonne stattfindet. Bei der atomaren Verschmelzung von einem Kilogramm Helium aus Wasserstoff wird blitzartig eine Energiemenge frei, die dem Heizwert von 18.000 Tonnen Steinkohle entspricht. Auch nach dem Ende des kalten Krieges lagern noch zigtausende solcher mörderischer Sprengsätze in den Arsenalen. Die ersten Atombomben nach dem Ende des 2. Weltkrieg detonierten in der Südsee über dem zu den Marschallinseln zählenden Bikini-Atoll. Die Versuchsserie hinterließ damals weltweit einen intensiven Eindruck. Ein Modeschöpfer nannte in einem Anfall nuklearer Begeisterung seinen neu erschaffenen zweiteiligen Badeanzug nach diesem Ort der Apokalypse: "Bikini". |
Die Mutter aller Bomben
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© 1997 Rudolf Öller, Bregenz |
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