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14. Dezember 2024


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B-WAFFEN

Der Begriff der biologischen Waffen war seit dem Siegeszug der Molekularbiologie und der Gentechnik regelmäßig in den Medien zu finden. Während des Golf-Krieges zu Anfang der Neunzigerjahre hatte das Thema eine gewisse Aktualität erlangt. Deutsche Firmen wurden verdächtigt, nicht nur am Bau einer Fabrik für chemische Waffen in Lybien beteiligt zu sein, es wurde auch vermutet, daß es eine Mitwirkung an einer Fabrik für biologische Waffen im Irak gab.

Die Planung einer systematischen biologischen Kriegsführung begann während des 2. Weltkrieges in den USA. Die Geschichte ist gut dokumentiert, über vergleichbare sowjetisch-kommunistische Bestrebungen ist eher wenig bekannt. Im Jahre 1942 hatte die amerikanische Nationale Akademie der Wissenschaften einen Bericht an Kriegsminister Stimson verfaßt. Darin wurde die Erforschung einer Kriegsführung mit biologischen Waffen empfohlen: "Die Einschätzung biologischer Kriegsführung wird solange eine umstrittene Frage sein, bis sie durch Fachkenntnis klar unterstützt oder widerlegt worden ist. Solches Wissen steht kurz bevor. ... ".

Im Juli 1943 wurde Präsident Roosevelt erstmals über das Projekt informiert. Das Ziel war eine Kriegsführung mit bakteriellen Waffen hoher Vernichtungskraft. Obwohl Kriegsminister Stimson die biologische Kriegsführung als "schmutziges Geschäft" bezeichnete, wurde das Projekt schließlich in Angriff genommen.

Die erste Liste der für eine Kriegsführung getesteten Krankheitserreger ist furchterregend: Anthrax (tödlicher Milzbrand), Botulismus (eine gefährliche Lebensmittelvergiftung), Brucellose (eine infektiöse Organerkrankungen bei Menschen und Tieren), Psittakose (eine fieberhafte Erkrankung), Tularämie (Hasenpest, eine Seuche, die auch Menschen befällt), Malleus (Rotzkrankheit, welche die Atemwege bei Tieren und Menschen schädigt) usw.

Das Zentrum der Forschung für B-Waffen lag in Camp Detrick, später Fort Detrick im US-Bundesstaat Maryland. Neben der Forschungsstätte wurde auch eine Produktionsstätte für Bakterienbomben benötigt, diese baute man in Terre Haute in Indiana. Auf einem militärischen Versuchsgelände in Utah wurde ein 650 Quadratkilometer großes Areal für Tests biologischer Bomben zur Verfügung gestellt.

Ende 1943 begannen die konkreten Arbeiten an einer Milzbrandbombe. Diese Waffe enthielt jeweils 106 mit tödlichen Bakterien gefüllte Sprengkapseln, die beim Aufprall platzen sollten. Die Atombombe, die im Sommer1945 fertiggestellt und abgeworfen worden war, machte den Einsatz biologischer Kampfstoffe jedoch überflüssig.

Zur Zeit wird das Thema "B-Waffen" kaum diskutiert. Dies könnte sich ändern, wenn Despoten oder Terroristen beabsichtigten, gentechnische Methoden zur Produktion biologischer Waffen einzusetzen.

Die Mutter aller Bomben
Der Tod aus dem Labor
nature

© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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Rudolf Oeller:

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