Erkrankungen des Geistes werden in letzter Zeit öfter in den Medien
erwähnt, weil sich bei den bisher für unheilbar gehaltenen Krankheiten
Heilungschancen abzeichnen. Die unheimlichste dieser Krankheiten ist die
"Schizophrenie" . Schizophrenie-Kranke sind in ihrer Persönlichkeit
verändert und sich ihrer Identität nicht mehr sicher. Die wichtigsten
Symptome sind Stimmenhören, Größen- und Verfolgungswahn,
Erregung oder Erstarren in Bewegungslosigkeit bis hin zum Verstummen.
Die Krankheit kann in dramatischen Schüben oder auch schleichend
verlaufen.
Rund 1 Prozent der Bevölkerung leidet an Schizophrenie, weltweit
sind das rund 60 Millionen Menschen. Schizophrenie-Kranken wird vielfach
mit Ängsten und Vorurteilen begegnet, nicht selten werden die Patienten
ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Dabei kann jeder schon morgen
Betroffener sein. Vor allem junge Menschen werden häufig völlig
unerwartet mit dieser Diagnose konfrontiert. Noch immer verbinden die
meisten Menschen den Begriff Schizophrenie mit dem Klischee von einer
"gespaltenen Persönlichkeit". Schizophrenie-Kranke leiden
jedoch vorwiegend unter Störungen des Denkens und der Sprache sowie
häufig unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Schizophrene
hören Stimmen und erhalten Aufträge, sie fühlen sich zu
hohen Taten berufen, die sie jedoch mangels an Qualifikation nie durchführen
können, oder sie glauben, dass sich Menschen in ihrer Umgebung gegen
sie verschworen hätten. In der Folge kann dies zu Beleidigungen,
Beschuldigungen, ja sogar Verleumdungen durch die Erkrankten führen.
Die Ursache von Schizophrenie ist unbekannt, es gibt aber bestimmte Personengruppen,
bei denen ein gewisses Erkrankungsrisiko besteht. So haben nahe Verwandte
einer an Schizophrenie erkrankten Person ein höheres Risiko, ebenfalls
zu erkranken als der Rest der Bevölkerung. Aber auch Ausnahmesituationen
wie Stress, Alkohol und Drogen können Schübe auslösen.
Ein Drittel der Betroffenen wird wieder völlig gesund. Bei zwei
Drittel hat man es mit unterschiedlichen Verlaufsformen zu tun. Dabei
kann es zu Schüben oder zu wachsender Verschlechterung kommt. Die
meisten der Symptome kann man mittlerweile mit Medikamenten behandeln.
Manche Patienten müssen diese Medikamente ihr Leben lang nehmen.
Damit erhöht sich die Chance für die Patienten, wieder ein normales
Leben zu führen. Die Betroffenen sollte man nicht im Stich lassen,
sondern ihnen - soweit dies möglich ist - helfen, ihr persönliches
Umfeld zu erhalten. Dort, wo dies nicht möglich ist, sollte man zumindest
wissen, dass man es mit hilfsbedürftigen Kranken und nicht mit "Irren"
zu tun hat.
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