Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2008

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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SCHRÄGE VÖGEL


Carne vale! Lebt wohl, ihr leiblichen Genüsse! In diesem Jahr war die närrische Zeit besonders kurz, dafür wird der Fasching 2011 eine enorme Herausforderung für die Faschingsprinzen und deren Leberwerte sein. Der Aschermittwoch wird in drei Jahren auf den 9. März fallen. Das ist eine Folge des spätesten Ostertermins im ganzen Jahrhundert (24. April). Die Narren, die während des Faschings besondere Aufmerksamkeit genießen und die zusätzlich zur normalen Alltagsgaudi noch eine gewisse rituelle Fröhlichkeit verbreiten, verteilen sich angeblich gleichmäßig auf die Bevölkerung. Die allerschrägsten Vögel findet man aber dort, wo man sie am wenigsten vermuten würde: Bei den Wissenschaftlern, insbesondere den Nobelpreisträgern.

Der italienische Physiker und Astronom Galileo Galilei war kein Kind von Traurigkeit. Er saß am liebsten mit seinen Studenten abends in einer Schenke, klopfte freche Sprüche und genehmigte sich ein paar Gläser Wein. Anschließend dürfte ihm auch nicht langweilig geworden sein, immerhin hatte er drei uneheliche Kinder, was zur damaligen Zeit im Gegensatz zu heute noch ein Problem war. Der englische Physiker und Mathematiker Isaac Newton, der in seinen späteren Jahren genauso unsympathisch wie intelligent und erfinderisch war, hat als Kind seinen Mitmenschen gerne Streiche gespielt. Einmal ließ er in der Nacht in seinem Heimatdorf Lincolnshire Drachen mit Laternen steigen. Damit zählt Newton zu den Erfindern der UFOs.

Albert Einstein lief tagein tagaus ohne Socken in den Schuhen herum, und wenn er einen guten Witz hörte, lachte er so laut und brüllend, dass man ihn im ganzen Haus hörte. Der Physiker und Nobelpreisträger Wolfgang Pauli, der seine größten Leistungen erbrachte, wenn er nächtelang durcharbeitete und dabei nicht unbedeutende Mengen von Whisky vertilgte, pflegte gute Arbeiten lakonisch mit „Donnerwetter, das ist ja nicht einmal falsch“ zu kommentieren. Der Entdecker des Atomkerns, der Physiker und Nobelpreisträger Ernest Rutherford war bei seinen Studenten sehr beliebt. Er hatte aber eine so markant dröhnende Stimme, dass die Studenten im Cavendish-Laboratorium eine rote Leuchtschrift anbrachten, die Rutherford aufforderten, leise zu sprechen („Talk softly please!“). Die Schrift leuchtete immer dann auf, wenn eine empfindliche Strahlenmessung lief und Rutherford das Labor betrat.

Legendär ist auch jene Konferenz über Quantenphysik, die 1930 in Kopenhagen stattfand und die besten Physiker der Welt vereinte. Die beiden Nobelpreisträger Wolfgang Pauli und Werner Heisenberg waren auch anwesend. Immer wenn der Vortragende einen Fehler machte, blies Heisenberg in eine Trompete und Pauli feuerte eine kleine Kanone ab.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.