Im Schlossmuseum in Linz im schönen Land Oberösterreich findet
zurzeit eine interessante Sonderausstellung namens „Phänomen
Leben – Evolution und Genetik“ statt, die noch bis Ostern
2008 läuft. (www.schlossmuseum.at).
Die Amerikaner haben es lange genug vorgemacht, und Europa macht es allmählich
nach: Das erstklassige Präsentieren von Wissenschaft und Technik.
Die Sonderausstellung bietet nicht nur eine Sammlung von Fossilien, wie
man sie in jedem Naturkundemuseum sehen kann. Es handelt sich um eine
ausgezeichnete Präsentation, in der Erkenntnisse der modernen Biologie
in gut verständlicher Form zusammengefasst werden. Die Themen reichen
vom Urknall und der Entstehung des Lebens bis zur heutigen Artenvielfalt.
Man wandert durch die Ausstellung und erfährt die Entwicklung des
Lebens im Zeitraffer. Die Ausstellung orientiert sich an der exzellenten
Ausstellungs- und Museumspädagogik der Amerikaner und Engländer,
die in diesem Bereich führend sind. Die Zusammenstellung der Ausstellungsstücke
sind so gut gelungen, dass der Rundgang an die großen naturwissenschaftlichen
Museen erinnert, insbesondere an das Naturhistorische Museum Wien (www.nhm-wien.ac.at),
das American Museum of Natural History in New York (www.amnh.org)
und das Natural History Museum in London (www.nhm.ac.uk).
Die Ausstellungsobjekte allein wären schon einen Besuch wert, aber
„Phänomen Leben“ bietet zudem etwas Besonderes. Jeder
Besucher kann in einem DNA-Labor die eigene Mitochondrien-DNA untersuchen
zu lassen. Mitochondrien sind winzig kleine Zellbestandteile, in denen
energiereiche Moleküle für den Stoffwechsel erzeugt werden.
Diese Mitochondrien enthalten Gene (eine eigene DNA), die ausschließlich
von der Mutter auf die Kinder vererbt werden. Da sich diese Gene nicht
nach den Mendelschen Erbgesetzen immer wieder neu kombinieren, sind sie
für die Evolutionsforschung von enormer Bedeutung. Die Besucher erfahren
etwas über den Ursprung der Menschheit, die „mitochondriale
Eva“, eine kleine Frauengruppe der Art „Homo erectus“,
aus der der moderne Mensch – lange vor dem Neanderthaler - entstanden
ist. Der Ausstellungsgast erfährt nach Aufschlüsselung seiner
Mitochondrien-DNA auch etwas über den eigenen Ursprung. Die Museumsbesucher
erhalten gewissermaßen die Möglichkeit, in ihrem persönlichen
Geschichtsbuch, das in ihrer eigenen DNA gespeichert ist, zu blättern.
(www.biologiezentrum.at/mpdh).
Wissenschaft ist immer interessant. Sie sollte aber auch interessant
vermittelt werden und die Menschen veranlassen, Fragen zu stellen und
über sich selbst nachzudenken. Die Oberösterreicher zeigen zurzeit
[Frühjahr 2008], wie so etwas gemacht wird.