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30. Dezember 2024


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Geschichte der Biologie: FOSSILIEN

Während des Mittelalters und noch zu Beginn der Neuzeit glaubten europäische Gelehrte, das Alter der Erde liege bei wenigen Tausend Jahren. Das Jahr 1785 brachte hier eine Änderung. Der schottische Arzt James Hutton (1726-97) betrieb Geologie als Hobby und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel „Theorie der Entstehung der Erdoberfläche“. In diesem Werk machte er sich Gedanken, wie Wasser, Wind und Wetter langsam die Erdoberfläche verändert hatten. Er behauptete, dass solche gigantischen Veränderungen wie das Entstehen von Gebirgen oder das Auswaschen von Flusstälern nur in gewaltigen Zeiträumen habe erfolgen können. Die Erde war demnach nicht einige Tausend sondern viele Millionen Jahre alt.

Diese neue Theorie über das Alter der Erde wurde zunächst heftig bekämpft. Einige Biologen mussten der Sache aber insgeheim zustimmen, weil dadurch die Fossilfunde, die damals immer häufiger auftauchten, eine Erklärung fanden. Es erschien sehr unwahrscheinlich, dass Steine gewisse Lebensformen zufällig nachbilden konnten. Daher war die Mehrzahl der Gelehrten überzeugt, dass Fossilien uralte versteinerte Lebewesen sind.

William Smith (1769-1839), ein englischer Vermessungsingenieur und Geologe, gab der Fossilienkunde den entscheidenden Impuls. Bei der Vermessung von kilometerlangen Kanälen hatte er Gelegenheit, Ausgrabungen zu beobachten. Er bemerkte dabei, wie verschiedene Arten und Formen von Gesteinen in parallelen Ablagerungsschichten angeordnet waren. Weiter fiel ihm auf, dass jede Sedimentschicht charakteristische Fossilien aufwies, die in anderen Schichten nicht gefunden werden konnten. Wie auch immer eine solche Schicht verlief, manchmal im Erdinneren verschwand, nach vielen Kilometern wieder auftauchte - sie behielt ihre typischen Fossilien. Diese Entdeckung führte zur Definition der „Leitfossilien“.

Die Entwicklung der Geologie und die daraus resultierenden rasch zunehmenden Fossilienfunde erregten die Aufmerksamkeit des französischen Biologen Georges Cuvier (1769-1832). Cuvier verglich verschiedene Lebewesen und teilte sie in „Phyla“ (die heutigen Tierstämme) ein, womit er die vergleichende Anatomie begründete. Cuvier konnte nach jahrelangen peniblen Arbeiten gute Rekonstruktionen ganzer Tierkörper aus einer kleinen Anzahl von Teilen anfertigen. Allmählich dehnte Cuvier sein System auf die damals bekannten Fossilien aus. Seinem erfahrenen Blick blieb nicht verborgen, dass manche Fossilien sich deutlich von lebenden Organismen unterschieden. Cuvier begründete damit auch die Wissenschaft der Paläontologie. Nun war der Boden für die Entstehung der modernen Biologie endgültig aufbereitet.

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© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


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(1707-1778)
studierte Medizin, sammelte ein Leben lang Tiere und Pflanzen und gab ihnen lateinische Namen. Den "homo sapiens" haben wir ihm zu verdanken.


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