Welt der Naturwissenschaften und Politik

(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1998

Die Feststellung wir seien frei, bedeutet nur, dass wir wissen, was wir tun.
(Will Durant)


27. Oktober 2025

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MOCHOVCE UND TSCHERNOBYL

Das Atomkraftwerk Mochovce in Slowakien soll im Sommer dieses Jahres in Betrieb gehen. Das Kraftwerk zählt wegen seiner niedrigen technischen Standards zu den gefährlichsten Anlagen der Welt. Der Probebetrieb des Kraftwerks sollte schon in diesen Tagen gestartet werden. Der Begriff "Probebetrieb" weckt böse Erinnerungen an Tschernobyl. Im April 1986 war im Kernkraftwerk Tschernobyl ebenfalls ein Probebetrieb angesagt. Im Experiment sollte gezeigt werden, daß im Falle eines Stromausfalls die Rotationsenergie der leerlaufenden Turbinen noch ausreichend Strom lieferte, um die Notaggregate starten zu können.

Am 25. April 1986 um 14 Uhr Ortszeit wurde das Notkühlsystem abgetrennt, um eine unerwünschte Kühlung während des Versuches zu behindern. Um 23 Uhr wurde die Leistung des Reaktors gesenkt, nachdem er vorschriftswidrig 7 Stunden ohne Notkühlung in Betrieb gewesen war. Die weitere Leistungssenkung des Reaktors erfolgte unter Zeitdruck, denn das Abschalten eines Atomreaktors ist in kurzer Zeit nur schwierig durchzuführen.

Der Reaktor begann hektisch zu reagieren. Am 26. April um 1.22 Uhr erreichte die Leistungsdichte der Neutronenstrahlung einen kritischen Wert. Als die Techniker die Lage erkannten, wurden die Kühlwasserpumpen auf hohe Leistung geschaltet. In einem Teil des Systems, den sogenannten "Dampfabscheidern", sank der Wasserspiegel, worauf die künstliche Wasserzufuhr angehoben wurde. Das wiederum senkte die Temperatur im Reaktor. Daraufhin zogen die Techniker weitere Steuerstäbe aus dem Reaktor, was den Reaktor wieder anheizte und die Leistungsschwankungen verstärkte.

Die Ingenieure schalteten nun die Notsignale der Ventile ab um bei den folgenden Versuchen ungestört arbeiten zu können. Mit Hilfe händisch eingestellter Kühlwasserpumpen und zuviel gezogener Regelstäbe, war der Reaktor in einen bedrohlich instabilen Zustand gefahren worden. Um 1.23 Uhr wurden die Turbinenventile geschlossen. Plötzlich stieg die Leistung des Reaktors unerwartet rasant an. Um 1.23 Uhr und 40 Sekunden erkannte irgendjemand aus der Mannschaft die Situation und drückte auf die Schnellabschalttaste, über die sämtliche Steuerstäbe, welche die Neutronenstrahlung regeln, in den Reaktorkern gesenkt werden. Eine Erschütterung trat ein. Der Schichtleiter erschrak derart, daß er alle Regelstäbe sofort per Knopfdruck entkoppelte und in den Reaktorkern fallen ließ. Zwei heftige Explosionen zerfetzten daraufhin den Reaktor. Radioaktive Teilchen entwichen und verteilten sich über die ganze Erde.

Hat man aus Tschernobyl tatsächlich Lehren gezogen ? Es bleibt nach wie vor die Gefahr einer rückständigen Kernenergie-Technik, die von fehlerhaften Menschen betrieben und kontrolliert wird.

Nachsatz 2025: Die Kernspaltungstechnik hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte verzeichnet. Ein Vergleich mit dem russischen RBMK-1000-Reaktor ist nicht mehr möglich, da es sich hier um eine Fehlkonstruktion handelte.

Gespaltene Atome
Atomare Weihnachten
Urangeschosse
Der Vater der H-Bombe (Teller)
Otto Hahn
Albert Einstein
Weitblick (Rutherford)
Nobelpreis und Bombe
Bild der Wissenschaft

© 1998 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Martin Heinrich Klaproth
(1743-1817)
war ein Meister der chemischen Analyse und entdeckte die seltenen Elemente Titan, Tellur, Uran und Zirkonium.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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