Welt der Naturwissenschaften
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HIROSCHIMA und NAGASAKI |
Berlin 1938. Ausgerechnet im Zentrum des Nationalsozialismus - in der Höhle des Löwen sozusagen - war die Atomkernspaltung entdeckt worden. In den USA verfaßten daraufhin die Wissenschaftler Leo Szilard und Enrico Fermi Briefe an die Regierung und deuteten den Bau einer gigantischen Vernichtungswaffe an. Auch in England alarmierten Wissenschaftler die Regierung. Der Chef des Ausschusses für wissenschaftliche Planung, Sir Henry Tizard, forderte vehement die Entfernung der in Belgien lagernden Uranvorräte. Man fürchtete, sie könnten nach einem Einmarsch der Deutschen diesen in die Hände fallen. Der entscheidende Schritt zum Bau der Atombombe geschah in den USA. Der junge Leo Szilard hatte erkannt, daß seine Autorität nicht ausreichte um die Regierung von der Gefahr einer deutschen Atombombe zu überzeugen. Also überredete er den prominenten Nobelpreisträger Albert Einstein, einen von Szilard verfaßten und an Präsident Roosevelt gerichteten Brief zu unterzeichnen. Das erste Problem, das es zu lösen galt, war der Nachweis einer atomaren Kettenreaktion. Enrico Fermi, ein genialer italienischer Physiker, konstruierte in Chicago den ersten Atomreaktor. Am 2. Dezember 1942 fand dort die erste atomare Kettenreaktion statt. Der Entwicklung der Atombombe wurde daraufhin gestartet und lief unter den geheimen Bezeichnungen "Manhattan Engineering District" und "Projekt Y". Die Leiter des Programms waren der Atomphysiker Robert Oppenheimer und General Leslie Groves. Oppenheimer und Groves gelten heute allgemein als die "Väter" der ersten Atombombe. Eine gewaltige finanzielle Kraftanstrengung der USA bewirkte schließlich den Bau dreier Atombomben. Der ursprünglich für Deutschland vorgesehene Abwurf kam nicht mehr in Frage, da der Krieg in Europa zu Ende war, bevor die ersten Bomben fertiggestellt werden konnten. Die erste Testexplosion wurde am 16. Juli 1945 in der Wüste von Neu Mexiko durchgeführt - wenige Tage nach der deutschen Kapitulation. Die militärischen Strategen wandten sich also Japan zu. Die Ziele mußten sorgfältig ausgewählt werden: Sichtbedingungen beim Abwurf, Langstreckenleistung der B-29 Bomber, Lage und Ausdehnung des Ziels, Erreichbarkeit von wichtigen Ersatzzielen usw. Außerdem, so gab General Groves zu bedenken, dürften die Ziele nicht durch konventionelle Bomben zerstört sein. Man wollte die Wirkung der Atombomben schließlich genau testen. Am 6. August 1945 - Präsident Roosevelt war in der Zwischenzeit verstorben - vernichtete eine Uran-Kernspaltungsbombe Hiroshima. Drei Tage darauf wurde Nagasaki durch eine Plutoniumbombe in Schutt und Asche gelegt. |
Die Mutter aller Bomben
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© 1997 Rudolf Öller, Bregenz |
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