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(Scientific Medley)

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19. April 2024


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STERNE


Sterne spielen seit Jahrtausenden eine große Rolle. Himmelserscheinungen werden mit mythischen Deutungen überladen, wie etwa der Vollmond, der in Wahrheit eine Illusion ist. Da der Mond, genau wie die Erde, von der Sonne bestrahlt wird, ist eine Seite immer hell, die andere immer dunkel. Bei Vollmond ist unser Erdtrabant daher nicht voll beleuchtet, wir sehen lediglich frontal die von der Sonne bestrahlte Hälfte.

Alles, was sich „da oben“ an hellen Scheiben und Pünktchen bewegt, wurde immer schon als Stern bezeichnet. Heute differenzieren wir in selbstleuchtende Sterne, Planeten, Monde, Kometen und Zwergplaneten. Das hat im letzten Sommer zur Degradierung des Planeten Pluto geführt. Er wurde zum Zwergplaneten herabgestuft, nachdem man eine große Zahl ähnlicher Himmelskörper entdeckt hatte.

Wenn wir in einer sternenklaren Nacht nach oben schauen und glauben, in die Unendlichkeit zu sehen, dann täuschen wir uns. Was wir mit eigenen Augen sehen, ist nicht das Universum sondern nur ein kleiner Ausschnitt unserer Milchstraße. Wir glauben das All zu erblicken und schauen doch nur auf unser kosmisches Vorgärtchen. Das wahre Ausmaß des Universums eröffneten erst Radio- und Riesenteleskope und das Weltraumfernrohr Hubble, das als Satellit die Erde umkreist.

Unser Kosmos besteht nicht nur aus leuchtenden Sternen, Planeten und Monden. Er besteht auch aus Monstern. Da gibt es junge Sterne, Riesen, Überriesen, Hyperriesen und Neutronensterne. Unsere Sonne ist mittelgroß, aber verglichen mit dem Granatstern im Sternbild Cepheus ist sie ein Winzling. Würde man diesen Stern, der über eine Milliarde Sonnenmassen enthält, so groß wie einen Getreidesilo darstellen, dann wäre unsere Sonne maßstabgetreu so klein wie eine Kirsche. Sterne sterben leise oder auch laut und grell in Form einer Supernova. Der Inder Subrahmanyan Chandrasekhar, genannt Chandra, berechnete 1930, dass Sterne ab einer bestimmten Größe am Ende ihres heißen Lebens zu unendlich dichten Gebilden kollabieren können. Albert Einstein, der mit seiner Relativitätstheorie die Grundlage der Berechnung geliefert hatte, zweifelte zunächst, ob dies möglich sei. In den Sechziger Jahren erkannte man die Richtigkeit und Bedeutung der Entdeckung, für die Chandra 1983 den Nobelpreis erhielt. Chandras schwarze Löcher sind Ungetüme, die nicht leuchten, weil sie ihr eigenes Licht verschlingen und manchmal ihre kosmische Umgebung leerfressen.

Unser Universum enthält heiße und kalte Sterne, weiße Zwerge, rote Riese, mörderische Gammastrahler und schwarze Monster. Sie geben nicht nur Hoffnung und Orientierung in dunkler Nacht. Sie sind in Wahrheit titanische Weltensymbole des Werdens und Vergehens.



© 2006 Rudolf Öller, Bregenz


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Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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