Kyoto ist eine Präfekturstadt in Japan und liegt auf der Insel Honshu
nahe Osaka. Kyoto war über Tausend Jahre Japans Hauptstadt und ist
heute ein Zentrum des japanischen Kunsthandwerkes und des Kulturgeschehens.
Bekannt ist die Stadt für die Herstellung von Lack- und Ziselierarbeiten,
Bronzen und Porzellan. Historische Paläste, Tempel, Schreine und
Museen prägen das Stadtbild.
Im Dezember 1997 wurde Kyoto weltberühmt. Die Klimakonferenz von
Kyoto sollte die UNO-Beschlüsse von 1992 in Rio de Janeiro und 1995
in Berlin vervollständigen. Das Kyoto-Protokoll sieht die Reduktion
von sechs Treibhausgasen vor: Kohlendioxid, Methan, Lachgas, halogenierte
Kohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid. Kohlendioxid macht etwa 50
Prozent des Treibhauseffekts aus, Methan 13 Prozent und Lachgas fünf
Prozent.
Das schwierigste Problem ist die Reduktion des Kohlendioxids. Dieses
Gas wird von Menschen und Tieren ausgeatmet und von Pflanzen durch die
Photosynthese wieder in Sauerstoff verwandelt. Millionen Jahre lang hat
die Natur ungeheure Mengen von Kohlenstoff in Form von Kohle und Öl
vergraben. Seit der industriellen Revolution verbrennt die Menschheit
diese Energiereserven, wodurch zusätzliche Mengen an Kohlendioxid
entstehen. Nach dem Kyoto-Protokoll sollen die Industriestaaten den Ausstoß
der klimaschädlichen Gase um 5,2 Prozent gegenüber dem Niveau
von 1990 verringern. Die nationalen Ziele müssen jeweils im Schnitt
zwischen 2008 und 2012 erreicht werden. Kritiker bemängeln die Schlupflöcher
des Protokolls. Einige Industriestaaten können sich nämlich
von den Beschlüssen durch "Emissionszertifikate" freikaufen.
Auf Grund des wirtschaftlichen Zusammenbruchs sank in Russland der Ausstoß
von Kohlendioxid seit 1990 um 30 Prozent. Dieses "Guthaben"
können die Russen versilbern. Auch das Pflanzen von Bäumen darf
als Senkung der Kohlendioxid-Bilanz verrechnet werden, obwohl niemand
weiß, wie dies kontrolliert werden soll. Die Folgekonferenz in Bonn
soll jedenfalls offene Fragen klären.
Die USA gehören seit Beginn der Bemühungen um eine weltweite
Klimapolitik zu den Blockierern, denn sie sind der größte Verschwender
fossiler Energiereserven und somit der größte Produzent von
Kohlendioxid. Präsident Bush hat den Kyoto-Beschlüssen eine
Absage erteilt, weil laut Meinung der Amerikaner die Entwicklungsländer
zu wenig in die Pflicht genommen wurden. Zudem droht den USA angeblich
eine Energiekrise durch fehlende Kraftwerke. In Wahrheit handelt es sich
um eine selbstverschuldete wirtschaftliche Krise der Energieunternehmen.
Der amerikanische Vizepräsident Cheney hat daraufhin verkündet,
neue Atomkraftwerke bauen zu lassen.
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