Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2000

Die Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann gestatten kann.
(Otto von Bismarck)


19. April 2024


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LEBENSGRUNDLAGE BODEN

Reine Luft und klares Wasser sind der einhellige Wunsch unserer Gesellschaft. Den Wunsch nach sauberen Böden verstehen verchromte  und holzgetäfelte Fortschrittsmenschen nicht immer so klar. Der Boden ist schließlich das, worauf man herumtrampelt, und den man mit Häusern und Straßen versiegelt. Wenn die lieben kleinen Kinder am Ende natürliche Böden, also Erde, häufchenweise in die Wohnung schleppen, dann schimpft die Mama. "Schmutz" hat draußen zu bleiben.

Unsere Böden sind, man kann es nicht deutlich genug sagen, die Basis allen Lebens, denn die Nahrung dieser Welt kommt aus dem Boden. Die mehr oder weniger gekühlten oder in Kunststoff verpackten Nahrungsmittel, die wir im Supermarkt kaufen, lassen uns manchmal vergessen, dass unser Essen direkt oder mittelbar als Produkt der Nahrungskette aus der Erde kommt. Der älteren Generation und den in der Landwirtschaft tätigen Menschen muss man diesen einfachen Sachverhalt nicht erklären, aber die jüngeren Menschen haben dieses Prinzip zum Teil aus dem Auge verloren.

An der Basis des Lebens steht die Photosynthese der grünen Pflanzen. Dieser chemische Prozess erzeugt pflanzliche Stärke und Sauerstoff zum Atmen. Milch, Käse, Joghurt, Eier, Fleisch usw. sind zwar tierische Produkte, doch auch Tiere leben von pflanzlichen Gewächsen. Kühe grasen, Ziegen fressen alles Erreichbare, Hühner picken Körner. Sie sind wie alle anderen Lebewesen letztlich auf Pflanzen und damit auf funktionierende Böden angewiesen.

Die Böden selbst enthalten jede Menge Lebewesen. Unermüdlich bearbeiten Regenwürmer, Asseln, Schnecken, Spinnen, Insekten, Milben, Bakterien usw. organische Substanzen wie abgefallene Blätter und andere Stoffe, damit sie von den Pflanzen als Dünger wieder verwertet werden können. Böden regeln nicht nur die natürlichen Kreisläufe organischer und mineralischer Stoffe. Wie ein riesiger Filter reinigt der Boden das Wasser. Jeder Stoff, der irgendwann die Luft oder das Wasser belastet, landet früher oder später im Boden. Böden schlucken Umweltsünden über Jahre hinweg. Ein Boden vergisst jedoch nichts, und er lässt sich - im Gegensatz zu Wasser und Luft - nicht reinigen. Die Gesundung vergifteter Böden kann Jahrhunderte dauern.

Wenn wir uns wieder einmal über den "Dreck" an den Schuhen ärgern, sollten wir einen Augenblick daran denken, dass dieser ein unverzichtbarer Teil des Lebens ist. Die aktuelle Sonderschau "Lebensgrundlage Boden" in der Vorarlberger Naturschau (4. 3. 2000 bis 2. 4. 2000) bietet einige überraschende Ein- und Ansichten über Böden. Die Ausstellung entstand auf Initiative des Naturschutzbundes Vorarlberg in Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen.

Jethro Tull
Raumschiff Erde
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© 2000 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Guglielmo Marconi
(1974-1937)
hat mit seiner drahtlosen Nachrichtenübermittlung dafür gesorgt, dass wir uns heute vom Nachrichtenschrott in Radio und TV belästigt fühlen dürfen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch