Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1997

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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NATURSCHUTZ

Der Mensch entstammt der Natur, er ist auf die Natur angewiesen, da sie ihn ernährt und erhält, und er hat sich die Natur untertan gemacht. Die bewußten menschlichen Eingriffe in die Naturgleichgewichte begannen in der jüngeren Steinzeit und waren zunächst minimal. In der Zwischenzeit haben sich die natürlichen Gleichgewichte so weit verschoben, daß die Erhaltung der Natur eher als Überlebensfrage denn als Kulturaufgabe gesehen wird.

In unserer Industriegesellschaft gibt es einen gemeinsamen ökologischen Nenner: Luft, Wasser und Boden sind Lebensgrundlagen, sie sollen unbelastet zur Verfügung stehen. In den letzten Jahren wurden große Summen ausgegeben und unzählige Seiten Gesetzestexte gedruckt um diesem Ziel nahezukommen.

Mit einem Widerspruch wird der Mensch jedoch nur mühsam fertig: Einerseits erscheint die Natur als Nährmutter, andererseits ist sie voll von Gewalten wie Dürre, Hochwasser oder Seuchen. Aus den bitteren Lehren hat die Menschheit den Schluß gezogen, daß man die Natur bändigen muß. Der Entschluß hingegen, daß es auch einen wertvollen Artenreichtum der Natur gibt, den man erhalten und bewahren muß, fällt in unserer techniklastigen Zeit schon viel schwerer.

Ein moderner Naturschutz, der auf Erhaltung von Artenvielfalt, schöner Landschaftsteile und wertvoller Biotope zielt, ist oft nur gegen den massiven Widerstand von Teilinteressen durchsetzbar. Naturschutz als Kulturaufgabe ist auch heute nur ein Thema für eine kulturell interessierte Minderheit. Dabei kennt die Wissenschaft nur einen Teil der auf der Erde lebenden Tier- und Pflanzenarten. Es ist sicher, daß diese in den nächsten Jahrzehnten schneller dahinschwinden werden, als man sie erforschen könnte. Alle dem sicheren Untergang geweihten Arten sind unwiederbringlich.

Während das Bewußtsein der Erhaltungswürdigkeit menschlicher Kulturgüter - auch wenn dies teuer ist - etwas zunimmt, dulden wir die Zerstörung natürlicher Kulturgüter. Wir müssen begreifen, daß auch in der nächsten Umgebung, vom Erholungswald bis zum Kiesweiher, von der Magerwiese bis zum Hochmoor, die Natur eine freie räumliche Struktur benötigt, welche Asphalt und Beton nicht bieten können.

Es führt kein Weg an der Notwendigkeit vorbei, Naturschutz langfristig als Kulturaufgabe zu definieren. Die lebendige Natur ist kein gegen jede Aktion immunes System. Wo früher Naturgewalten den Menschen bedrohten, da bedroht heute Menschengewalt das natürliche Gleichgewicht und somit die Grundlage des Lebens. Natur-, Landschafts- und Artenschutz sind Aufgaben, auf die wir nicht verzichten können, wenn wir uns eine Kulturnation nennen wollen.

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© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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