Apollo XIII war als zehn Tage dauernder Mondflug geplant. Je drei Tage
für den Hin- und Rückflug und vier Tage für die Mondumkreisungen.
In dieser Zeit sollte die Mondlandefähre weich auf dem Mond landen.
Für die Astronauten waren zwei Erkundungsgänge von je vier bis
fünf Stunden Dauer vorgesehen, um Messinstrumente aufzustellen und
Felsbrocken einzusammeln. Man plante, ungefähr 45 Kilogramm Gestein
zur Erde zu bringen. Erstmalig war auch beabsichtigt, farbige Fernsehbilder
zur Erde zu senden. Die Landung sollte im Gebiet "Fra Mauro" erfolgen,
das nach einem Mönch des 15. Jahrhunderts, einem Geographen und Kartographen,
benannt ist.
Das Raumschiff Apollo XIII steuerte im April 1970 den Mond an, doch die
Mondlandefähre erreichte ihn nie. Als sich das Raumschiff dem Mond
näherte, explodierten die Sauerstofftanks in der Antriebs- und Versorgungseinheit.
Im selben Moment leuchteten auf der Schalttafel in der Kommandokapsel
die Alarmsignale auf. Die Stimme von Astronaut Swigert klang scharf: "Houston,
wir haben ein Problem!" Die wichtigsten Lebenserhaltungssysteme waren
zerstört. Die Mondlandefähre musste in eine Art Rettungsboot
umfunktioniert werden, um die Astronauten sicher zur Erde zurückzubringen.
Drei Tage lang beherrschte der dramatische Rückflug die Aufmerksamkeit
der ganzen Welt, bis endlich die drei Astronauten aus dem lebensfeindlichen
Weltraum zur Mutter Erde zurückgekehrt waren. Während des drei
Tage dauernden Rückfluges versuchten die Astronauten, so sparsam
wie möglich mit ihren knappen Strom- und Sauerstoffvorräten
umzugehen. Es war eine unangenehme Zeit, da die Temperatur in der Kabine
fast auf den Gefrierpunkt sank, und das Kohlendioxid eine gefährliche
Konzentration im Raumschiff erreichte.
Als es ums Überleben der Besatzung eines schwer beschädigten
Raumschiffes ging, herrschte für wenige Tage so etwas wie gespannte
Einigkeit unter den Nationen der Erde. Dem Kommandanten des Raumschiffs,
Jim Lovell, und dem Leiter des Unternehmens, Gene Kranz, gelang es schließlich,
dem Unternehmen Apollo XIII zu einem glücklichen Ende zu verhelfen.
Die Geschichte von Apollo XIII ist nicht nur ein Beispiel von Einfallsreichtum
angesichts einer drohenden Katastrophe, sondern könnte auch ein Bild
der Lage geben, in der sich das "Raumschiff Erde" befindet. Unser
globales Lebenserhaltungssystem, das uns mit Luft, Wasser, Nahrung und
Energie versorgt, wird durch Umweltverschmutzung, schlechtes Management
und eine ungebremst wachsende Weltbevölkerung unverhältnismäßig
beansprucht. Der VN-Scheinwerfer der Wissenschaftsseite wird sich in diesem
Sommer für mehrere Wochen den brennenden Fragen der Ökologie
widmen.
|
|