Der Kohlenstoff - chemisches Zeichen C (lateinisch: "carbo" = Kohle)
- ist das zentrale Element des Lebens. Proteine, Fette, Kohlenhydrate,
Nukleinsäuren und vieles mehr sind aus Kohlenstoffatomen zusammengesetzt.
Das Kohlenstoffvorkommen der Erde wird auf rund 50.000 Milliarden
Tonnen geschätzt. Fossile Kohlenstoffe (Kohle, Erdöl usw.) machen
etwa 23 Prozent des Gesamtvorkommens aus. Die Meere enthalten knapp 70 Prozent
des Weltvorrats an Kohlenstoff. Weitere drei Prozent sind in totem organischen
Material und im Plankton der Meere und Binnengewässer enthalten.
Das wichtigste Kohlenstoffreservoir an Land bilden die Wälder, sie
enthalten ebenfalls rund drei Prozent des Gesamtvorkommens an Kohlenstoff.
Etwa ein Prozent befindet sich gasförmig in der Atmosphäre und
ist an der lebenswichtigen Photosynthese beteiligt.
Das Prinzip des biologischen Kohlenstoffkreislaufs - es gibt auch einen
langfristigen geologischen - erscheint einfach. Die grünen Pflanzen
bauen aus dem Kohlendioxid der Luft und aus dem Wasser des Bodens Kohlenhydrate
(Zucker, Stärke) zusammen. Als Abfallprodukt entsteht Sauerstoff,
der von den Blättern wieder in die Luft abgegeben wird. Die dafür
benötigte Energie wird von der Sonne geliefert. Den gesamten Vorgang
nennt man "Photosynthese". Dieser Ausdruck bezeichnet den Aufbau energiereicher
Stoffe mit Hilfe von Licht. Die Tiere dieser Erde - ökologisch und
biologisch zählen wir Menschen auch dazu - benötigen den Sauerstoff
zum Atmen und die energiereichen Grundstoffe der Pflanzen als Nahrungsgrundlage.
Wir sollten bisweilen daran denken, dass die Pflanzen zwar ohne uns, wir
aber nicht ohne die Pflanzen auskommen können.
Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Erdöl und
Erdgas, gelangt der darin langfristig gebundene Kohlenstoff sehr schnell
wieder in den kurzfristigen biologischen Kreislauf zurück. Es entsteht
dabei ein Überschuss an Kohlendioxid. Ähnlichen wirkt sich die
ungehemmte Abholzung der Regenwälder aus, die einen kurzzeitigen
aber mächtigen Kohlenstoffspeicher darstellen. Durch diese Vorgänge
ist der Gehalt an Kohlendioxid in der Luft beständig angestiegen.
Die CO2-Konzentration hat sich von ursprünglich ca. 250
ppm auf den heutigen Stand von über 350 ppm erhöht. (ppm
bedeutet "Millionstel Anteile").
Kohlendioxid in der Atmosphäre bildet eine Art Glashaus über
der Erde. Kurzwellige Strahlung (Licht, UV) kann bis auf die Erdoberfläche
durchdringen, die Abstrahlung langwelliger Wärmestrahlen von der
Erde wird jedoch unterbunden. Dadurch heizen sich die Luftschichten auf.
Der gestörte Kohlenstoffkreislauf der Erde ist nur ein Beispiel für
unzählige veränderte globale Gleichgewichte.
|