Der so genannte Klima-Gipfel, zu dem kürzlich der österreichische
Bundeskanzler geladen hatte, war nicht die heiße Luft wert, die
auf dieser Tagung verblasen wurde. Es ging um die Frage, wie man die
drohende „Klimakatastrophe“ verhindern könne. Es war
jedoch in historischen Zeiten schon wesentlich wärmer als heute.
Zur Zeit der Römer und im Hochmittelalter verschwanden wegen des
extrem warmen Klimas die Gletscher. Die Alpenpässe waren frei,
was die Nord-Süd-Handelsbeziehungen förderte. Europa profitierte
damals eindeutig von diesen beiden „Klimakatastrophen“,
denn einen Wintertourismus inklusive Weihnachtsgeschäft gab es
damals noch nicht.
Zurzeit steuert unsere Erde erneut in eine Warmzeit, und zwar seit
etwa dreieinhalb Jahrhunderten. Viele Experten sind sich einig, dass
dieser natürliche Prozess durch die Treibhausgase des Menschen
nicht verursacht, sehr wohl aber beschleunigt wird. Wollte man also
zur natürlichen Klimaerwärmung zurückkehren, so müssten
- es stand vor wenigen Wochen an dieser Stelle bereits zu lesen - radikale
Maßnahmen ergriffen werden, die den reichen Ländern Schmerzen
bereiten würden. Im Klartext: Wir müssten die Energieproduktion
auf den Stand des 19. Jahrhunderts zurückfahren, die Wirtschaft
damit ruinieren und die Völker der Industrieländer in ein
Massenelend stürzen.
„Aber irgendetwas muss geschehen“, erschallt es von allen
Seiten, und so basteln die Politiker, die üblicherweise einen Informations-,
nicht aber einen Intelligenzvorsprung vor der Bevölkerung haben,
an Beruhigungs- und Placebopillen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen,
wie etwa die Erhöhung der Mineralölsteuer (Flugbenzin bleibt
steuerfrei), oder der Ausbau des öffentlichen Verkehrs bei gleich
bleibend inferiorer Raumplanung, sprich: chaotischer Zersiedelung, haben
als Note ein Nicht genügend verdient. Die vorgeschlagenen Maßnahmen
bewirken nichts.
Eine Beurteilung der Klimasituation ist deswegen schwierig, weil die
Wirkungen vieler Faktoren nicht bekannt sind, geschweige denn wissenschaftlich
getestet wurden. Acker und Weideland sind seit etwa drei Jahrhunderten
auf Kosten von Waldgebieten auf ein Viertel der Festlandfläche
angewachsen. Niemand weiß bis heute, welche Folgen das für
das Klima hat.
Wie auch immer - es wird zunehmend wärmer. Der April 2007 ist
der 8. Monat in Folge, der viel zu warm geraten ist. Viele Länder
werden ungeheure Probleme mit ihren Trinkwasserreserven und den Ernteerträgen
bekommen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Klimawandel
wird in unserer heillos übervölkerten Welt Gewinner und Verlierer
zur Folge haben. Maßnahmen werden, wenn überhaupt, frühestens
in Jahrzehnten greifen.