Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1997

Viele denken, sie sind frei, weil sie machen können, was sie wollen, und merken doch nicht, dass sie ihre Diktatur in sich tragen.
(Ernesto Cardenal)


26. April 2024


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KLIMAVERÄNDERUNG

Die durchschnittliche Temperatur der Erde steigt seit Jahrzehnten deutlich messbar an. Die Meinungen über die Ursachen gehen auseinander. Die Erwärmung kann vielleicht auf den Einfluss von Treibhausgasen wie etwa Kohlendioxid oder Methan zurückgeführt werden. Manche Forscher nehmen jedoch an, dass es sich um eine natürliche Erwärmung handelt. Zeitgenossen, die im heurigen Juli den Dauerregen verflucht haben, zweifeln überhaupt daran, dass sich das Klima erwärmt.

Die Wissenschaft hat mit ausgefeilten Methoden die Temperaturschwankungen der letzten Jahrtausende messen können. Man untersuchte tausendjährige Bäume in Tibet, entnahm den Eispanzern der Erde Bohrproben und untersuchte Ablagerungen in Flüssen, Seen und Meeren. Überall fanden sich chemische Spuren, die Auskunft über das Wetter längst vergangener Zeiten gaben.

Kaum etwas hat die Geschichte der Menschheit so nachhaltig beeinflusst wie das Klima. Vor zehntausend Jahren endete die letzte Eiszeit. Ein Temperaturanstieg um etwa 3 Grad ermöglichte Ackerbau und Viehzucht, es begann das Abenteuer der menschlichen Zivilisation. Vergleichsweise geringe Temperaturschwankungen in historischen Zeiten führten zu dramatischen Veränderungen für die Menschheit. Auf Epochen der Hochkultur folgten Notzeiten mit Seuchenzügen, Missernten, Wanderungen und Kriegen.

Das römische Weltreich und die Blütezeit der römischen Kultur wurden durch eine längere Warmzeit ermöglicht. Die Übergänge in den europäischen Gebirgszügen waren schneefrei, die Winter waren relativ mild. Um die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends sanken die Temperaturen. Missernten führten zu großer Not und zwangen die Menschen, ihre Gebiete zu verlassen. Dies war die Zeit der Völkerwanderungen. Eine Warmzeit nach der Jahrtausendwende machte die Verkehrswege abermals frei, es folgte die Zeit des Mittelalters. Die ersten wirtschaftlich und militärisch starken Reiche des jungen Europas konnten entstehen. Eine extreme Kaltperiode im 17. Jahrhundert mündete in den dreißigjährigen Krieg. Die Hälfte der europäischen Bevölkerung starb durch Hunger und Krieg.

Die heutige Durchschnittstemperatur der Erde entspricht dem durchschnittlichen Wert der letzten Jahrtausende. Zur Zeit ist diese Temperatur aber rasch im Steigen begriffen. Dies bedeutet, dass der Atmosphäre in kurzer Zeit sehr viel mehr Energie zugeführt wird. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass ein Temperaturanstieg, egal welche Ursachen er auch haben möge, nicht nur die Gletscher schmelzen sondern auch die Wüsten einer übervölkerten Erde wachsen lässt. Eine Klimaveränderung - egal in welche Richtung - wird die Welt radikaler verändern als dies die größten Machthaber könnten.

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© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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