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27. Juli 2024


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JOULE, KALORIEN und BIER

Die steigenden Temperaturen des Frühsommers starten sowohl die Bade- als auch die Biergartensaison. Bier löscht nicht nur den Durst sondern könnte auch ein wenig an einen großen Wissenschafter erinnern.

James Prescott Joule (sprich: "Dschuhl") konnte aufgrund einer Krankheit keine Schule besuchen und erhielt Hausunterricht. Einer seiner Hauslehrer war der legendäre John Dalton, ein Wegbereiter der Atomtheorie. Die Kessel, Rohre und Pumpen in der Brauerei seines Vaters hatten schon früh das Interesse des kleinen James geweckt. Besonderes Vergnügen machte es ihm, sich an den Bahndamm zu legen und auf die "Rocket" zu warten, die sagenhafte Lokomotive des Personenzuges auf der Linie Manchester - Liverpool. Joules Experimentierfreude und die Aufgeschlossenheit der Lehrer führten dazu, daß James und sein Bruder schon früh und eher spielerisch die Grundzüge der Technik kennenlernten.

Joule arbeitete im Laufe der Jahre daran, die Wärmeentwicklung bei Maschinen zu messen. Er preßte Dampf durch Düsen, komprimierte Gase und ließ sie wieder expandieren. Er fand heraus, daß sich die Umwandlung von mechanischer Arbeit in Wärme immer im gleichen Verhältnis vollzog. Erstmals war der Beweis erbracht worden, daß zwischen mechanischer Arbeit und Wärme ein Zusammenhang besteht. Joule hatte ein bedeutendes Naturgesetz, das "mechanische Wärmeäquivalent" entdeckt.

Vor 150 Jahren, im Jahre 1847, referierte der damals neunundzwanzigjährige Joule auf einer Tagung der British Association über seine Experimente. Unter den Zuhörern befanden sich hochrangige Physiker, doch keiner schien das Sensationelle an den Erkenntnissen zu bemerken, die ihnen präsentiert worden waren. Nur ein Mann, der Physiker William Thomson und spätere Lord Kelvin, klärte die Zuhörer darüber auf, daß sie soeben eine Sternstunde der Wissenschaft erlebt hatten.

Joule übernahm bald die Leitung der väterlichen Brauerei. Persönliche Krisen, ausgelöst durch Todesfälle in der Familie, führten dazu, daß er in späteren Jahren nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte. Gegen Ende seines Lebens war er der irrtümlichen Meinung, nichts wirklich Großartiges geleistet zu haben.

Arbeit, Energie und Wärmemenge wurden in Technik und Physik lange Zeit in "Kalorien" gemessen. Seit 1975 mißt man offiziell in "Joule", eine Einheit, die technisch besser und präziser bestimmbar ist als die altvertraute aber ungenaue Kalorie. Vielleicht gewinnt das Joule an Sympathie, wenn man ein kühles Bier zur Hand nimmt und daran denkt, daß die technische Maßeinheit für Energie nach einem Bierbrauer benannt ist.

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© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Max Planck
(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.