Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2006

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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ENIAC, MANIAC & Co


Die Frage, wann das Computerzeitalter begonnen hat, ist nicht einfach zu beantworten. Der Mathematiker, Physiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) stellte die ersten Weichen, als er ein Zahlensystem mit nur 2 Ziffern erfand: 0 und 1. Dieses „binäre“ System wird heute generell in allen Computern verwendet. Alan Mathison Turing (1912-1954) entwickelte 1936 die „Turing-Maschine“, ein Konzept einer automatischen Rechenmaschine, die jede mathematische Berechnung bewältigen konnte und für die Entwicklung aller modernen Computer von entschei-dender Bedeutung war. Es ist bis heute umstritten, wann und wo der erste Rechner in Betrieb ging, der den Namen Computer verdient. In den USA wurde 1995 ein rundes Jubiläum gefeiert, weil fünfzig Jahre zuvor der ENIAC (Electronical Numerical Integrator and Computer) in Philadelphia eingeweiht worden war. ENIAC galt in den Medien jahrelang als der erste Computer der Welt. Die Arbeiten anderer Forscher wie John Atanasoff (1903-1995) oder Konrad Zuse (1910-1995) wurden einfach ignoriert. Der Deutsche Zuse hatte zwischen 1936 und 1941 die ersten vollautomatischen programmgesteuerten Rechner gebaut.

Während der Beginn des Computerzeitalters umstritten ist, kann 1956 als das Jahr des Durchbruchs in der Anwendung bezeichnet werden. Vor 50 Jahren entwickelte John Backus bei IBM die heute noch gebräuchliche Programmiersprache Fortran, John McCarthy erfand LISP, die erste Sprache für künstliche Intelligenz, das Programm MANIAC I war das erste, das einen Menschen bei einer Schachpartie schlug, die britische Chemikerin Dorothy Hodgkin entschlüsselte mit Hilfe eines Computers das Vitamin B-12 und die Amerikaner John Bardeen, Walter Brattain und William Shockley erhielten den Physiknobelpreis für die Entwicklung des Transistors.

Computersprachen benötigt man, um einem Rechner Anweisungen geben zu können, wie etwa die Verwertung von Zahlen oder die Überwachung von Maschinen. Nach Fortran folgten die Programmsprachen Cobol, Basic, Pascal und andere. Moderne Sprachen wie Java, php und XML wurden bereits für den Einsatz im Internet konstruiert.

Es ist nicht mehr möglich, die vielfältigen Verwendungen der Computer zu überblicken. Sie reichen von der Textverarbeitung über die Computerspiele bis hin zu äußerst komplexen wissenschaftlichen Simulationen. Zurzeit versucht man Computern so etwas wie selbstständiges Denken (künstliche Intelligenz) beizubringen. Dieses Thema wurde schon 1969 im legendären Film „2001“ behandelt: Ein fehlerhaft arbeitender und denkender Computer namens „HAL“ tötet bis auf einen Mann die Besatzung eines Raumschiffes, weil er einer drohenden Abschaltung zuvorkommen will.




© 2006 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.