Welt der Naturwissenschaften
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Freiheit ist kein Privileg, sondern eine Aufgabe.
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8. Oktober 2024


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DER GLÜCKLICHE SISYPHOS

Sisyphos war der Gründer und Erbauer von Korinth. Als König herrschte er in seiner schönen Stadt. Irgendwann wagte er es, den Unwillen des mächtigen Zeus zu erregen. Er verriet den liebestollen Gott, der gerade eine Nymphe entführt hatte, an deren Vater. Zeus beschloss, Sisyphos zu bestrafen, und schickte ihm Thanatos, den Tod. Sisyphos aber bezwang Thanatos, der erst vom Kriegsgott Ares wieder befreit werden konnte. Durch eine weitere List entzog sich der schlaue Sisyphos einer Strafe, genoss das Leben und feierte als ob es kein Ende gäbe. Schließlich geriet Sisyphos doch in die Gewalt von Thanatos, und die Strafe, zu der er verurteilt wurde, ist weltbekannt geworden. Sisyphos musste einen schweren Stein einen Hügel hinaufzuwälzen. Unter großer Mühe ging der Verurteilte ans Werk, stemmte sich mit aller Kraft dagegen und zwang den mächtigen Block bis zur Höhe. Schon glaubte er, ihn auf den Gipfel gebracht zu haben, da entrollte der Felsen seinen Händen und stürzte in die Tiefe! Von neuem musste Sisyphos sich ans Werk machen. Wieder schob er den Fels bis zur Höhe, dort jedoch entglitt er ihm abermals. Seither schiebt Sisyphos die schwere Last und erreicht sein Ziel doch nie.

Sisyphos ist nach Ansicht der Philosophen die Verkörperung der armseligen Menschheit, die in einer vermeintlich sinnlosen Welt ihren Lebenssinn mühsam zu erreichen sucht, um ihn freilich nie zu finden. Der französische Existenzialist und Nobelpreisträger Albert Camus hat das Thema anders gesehen. In seinem 1942 erschienen Essay „Der Mythos von Sisyphos“ schrieb er den großen Satz: "Il faut s'imaginer Sisyphe heureux." (Frei übersetzt: „Man muss sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.“) Das Wälzen eines Steines kann einen Menschen so sehr beschäftigen, dass er seine Existenzerfüllung darin findet.

Die Menschheitsgeschichte gibt Albert Camus Recht. Alle großen Wissenschaftler, die je gelebt haben, haben große Theorien entworfen, aber nie alle Fragen beantworten können. Keine Wissenschaft, keine Politik, keine Religion kann letzte Gewissheit bieten. Diese Einsicht vermerkt sogar die Bibel im ersten Paulusbrief an die Korinther (2,9).

Die Neugierde, das Streben, das skeptische Hinterfragen – all das kann Quelle eines glücklichen Lebens sein. Ein Skeptiker ist nicht ein Mensch, der an seiner unfertigen Seele verzweifelt. Der wahre Skeptiker ist – ähnlich wie Sisyphos - ein Mensch, den bereits das Streben zum Ziel erfüllt, auch wenn dieses unerreichbar ist.

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© 2002 Rudolf Öller, Bregenz


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Ferdinand Braun
(1850-1918)
bekam 1908 gemeinsam mit Marconi den Physiknobelpreis für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie. Seine berühmteste Erfindung ist aber der Oszillograph, der Urahn der ersten Fernsehröhren.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.