Arnold Schwarzenegger feierte kürzlich mit seinem Film "End of
Days" (Untertitel: "Nacht ohne Morgen") ein Comeback. Der Inhalt ist eine
erfundene Legende: Irgend eine geheimnisvolle Prophezeihung besagt, dass
Satan in der Silvesternacht zum Jahr 2000 mit einem jungen Mädchen
ein Kind zeugen wird um damit seine endgültige Herrschaft über
die Welt zu beginnen. Eine ewige Nacht ohne Morgen soll folgen. Tatsächlich
taucht der Teufel in Gestalt eines unheimlichen Fremden mitten in New
York auf um die Prophezeihung zu erfüllen. Zufällig stößt
der trunksüchtige und lebensüberdrüssige Privatagent Jericho
Cane (Arnold Schwarzenegger) auf die Sache, rettet das erwählte Mädchen,
schickt den Teufel zurück in die Hölle und verliert beim letzten
Kampf sein irdisches Leben.
Weltuntergangsgeschichten und damit verbundene Massenhysterien sind so
alt wie die Menschheit. Um die erste Jahrtausendwende (1000 n. Chr.) kam
es schon zu Ausschreitungen. Klöster verzeichneten einen regen Zulauf,
Bauern bestellten ihre Felder nicht mehr. 1033 - am Fest Peter und Paul
- fand eine Sonnenfinsternis statt, was die Weltuntergangsängste
abermals beschleunigte. Der deutsche Pfarrer Michael Stifl "berechnete"
das Weltenende für den 19. Oktober 1533. Im 16. Jahrhundert publizierte
der Arzt und Amateurprophet Nostradamus seine in einem bizarren Sprach-Kauderwelsch
verfassten "Centurien". Hunderte Nostradamus-Deuter ließen sich
dadurch schon seit Jahrhunderten täuschen.
In Niederbayern lebte der Schleifer Mathias Lang, der bei den Leuten
der "Mühlhiasl" genannt wurde. Er starb 1825 und hinterließ
Weissagungen über Weltkriege und Umweltzerstörungen, die erst
kürzlich veröffentlicht wurden. Der norwegische Fischer Anton
Johansson (gestorben 1929) berichtete, er sei in den Weltraum versetzt
worden und habe dort Dinge über die Zukunft erfahren. Vor vierzig
Jahren verstarb der bayrische Brunnenbauer Alois Irlmaier, der angeblich
Auskünfte über Vermisste des 2. Weltkrieges machen konnte. Seine
Spezialität war die Voraussagung des kurz bevorstehenden 3. Weltkrieges.
Die Zeugen Jehovas sagten den Weltuntergang für 1914, später
für 1918, dann für 1925 voraus. 1975 warnten sie zum letzten
Mal vor dem Weltuntergang, der sich jedoch hartnäckig weigerte, zu
kommen. Im vergangenen Jahr wuchsen im Zusammenhang mit der Sonnenfinsternis
und einer Nostradamus-Weissagung die Untergangsängste.
Wir wissen, wie es gekommen ist. Unsere hochtechnisierte Welt hat den
letzten Jahreswechsel wieder einmal überstanden. Die esoterischen
Prophezeier werden für einige Jahre verstummen um sich eines Tages
erneut auf die Suche nach leichtgläubigen Opfern zu machen.
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