Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2008

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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DUNKLE ZEITEN - HELLE ZEITEN


Die dunkle Zeit begann vor 10 Jahren. Damals im Jahr 1998 behaupteten die Astronomen, dass die „normale Materie“, die uns umgibt, und die wir in den Teleskopen sehen können, nur wenige Prozent des Universums ausmacht. Der Rest sei „dunkle Materie“. Zwei amerikanische Astronomenteams hatten unabhängig voneinander mehrere Messungen an Supernovae vorgenommen. Die Arbeitsgruppen wollten herausfinden, wie stark die Gravitation großer Massen die Expansion des Weltalls abbremst. Supernovae sind gewaltige kosmische Explosionen, die für kurze Zeit heller strahlen können als eine ganze Galaxie. Diese gigantischen Energieausbrüche eignen sich gut zur Vermessung der Raumzeit. Das Ergebnis war überraschend und alarmierte weltweit die Physiker und Kosmologen. Die Ausdehnung des Weltalls bleibt nicht gleich oder wird gebremst sondern beschleunigt sich sogar.

Der Grund dieser Aufregung liegt in der Vermutung, dass es im Universum eine Materie geben muss, die nicht strahlt, die erwähnte dunkle Materie. Materie, die eine Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273,16 Grad Celsius) hat, strahlt elektromagnetische Wellen ab. Aus der Wellenlänge der Strahlung kann man mit Hilfe verschiedener Theorien (z.B. das Stefan-Boltzmann-Gesetz) die Temperatur errechnen. Wir kennen beispielsweise die Temperaturen von Sternen, ohne dass dort zuvor ein Thermometer installiert wurde. Unser Universum enthält sogar eine Temperaturstrahlung, die den ganzen Raum erfüllt. Man nennt sie wegen ihrer Wellenlänge im Mikrowellenbereich „Cosmic Microwave Background Radiation“ (CMBR). Diese Hintergrundstrahlung entstand etwa 380000 Jahre nach dem Urknall, als Materie und Strahlung ein thermisches Gleichgewicht bildeten.

Die Kosmologen wissen also, dass unser Universum viel mehr Materie enthalten muss, als man zurzeit sehen kann. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, beispielsweise Galaxien, die sich schneller drehen als erwartet. Sie müssen unsichtbare Materie oder Energie enthalten, denn diese sendet keinerlei Strahlung aus. Die Vermutung, wonach dunkle Materie existiert, entstand bereits 1933, als der Schweizer Astronom Fritz Zwicky einen Galaxienhaufen beobachtete und ahnte, dass darin mehr Materie steckt, als man sehen kann. Heute ist klar: Für mindestens drei Viertel der Energie- bzw. Materiedichte im Universum haben wir (noch) keine Erklärung.

Die unbekannte dunkle Materie ist eine große Herausforderung für die Physiker und Kosmologen. Während Ideologen nur Luftwurzeln in Wolkenkuckucksheimen schlagen, gründen Wissenschaften auf Wissen, das zwangsläufig neue Fragen, damit neue Rätsel und am Ende doch wieder helle Zeiten neuen Wissens hervorbringen.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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