Eine Maschine, die auf eine Geschwindigkeit von 28.000 km/h und gleichzeitig
auf eine Höhe von mindestens 300 km gebracht wird, umkreist die
Erde als Satellit. Bei dieser Geschwindigkeit entspricht die Gravitation
genau der Zentripetalkraft der Flugbahn. Der Satellit befindet sich
in einem unendlichen freien Fall.
Wird die Geschwindigkeit eines Satelliten erhöht, dann beschreibt
er eine ellipsenförmige Bahn. Mehrer Beschleunigungsvorgänge
hintereinander können einen Satelliten schließlich in immer
höhere Bahnen heben. Ab einer Geschwindigkeit, die etwas über
40.000 km/h liegt, verlässt ein Raumschiff endgültig die Erde.
Der Satellit verwandelt sich in eine Raumsonde. Das erste Gerät,
das weit hinaus ins All geschossen wurde, war die sowjetische Sonde
Luna 1. Sie flog schon 15 Monate nach dem Beginn des Raumfahrtzeitalters
in Richtung Mond, 2 Monate danach folgte die amerikanische Sonde Pioneer
4. Weitere Sonden folgten. Die Erfolge waren in der Anfangszeit bescheiden.
Entweder konnten die Sonden den gewünschten Kurs nicht halten,
oder der Funkkontakt ging verloren. Es konnte zumindest beweisen werden,
dass eine Reise zu den Planeten technisch machbar ist.
Nachdem die USA beschlossen hatte, einen Mann auf den Mond zu befördern,
musste die Mondoberfläche genau untersucht werden. Die Ranger-Sonden
7, 8 und 9 (1964 und 1965) waren besonders erfolgreich. Die NASA erhielt
tausende detaillierte Aufnahmen der Mondoberfläche. Ab 1966 folgten
die Lunar-Orbiter-Sonden, mit deren Hilfe Landeplätze ausgesucht
wurden. Die weich gelandeten Surveyor-Sonden bewiesen schließlich,
dass ein Raumschiff auf dem Mond landen konnte. Die sowjetischen Lunik-
und Luna-Sonden untersuchten ebenfalls den Mond, wobei Lunik 3 erstmals
Bilder von der Rückseite des Mondes lieferte. Weitere Flüge
zu den Planeten folgten. Am bekanntesten waren die amerikanischen Marssonden
Mariner und Viking. Die Sowjets nahmen mit Sputnik 7 relativ früh
die Venus ins Visier. Die einzige Sonde, die bis zum Merkur vordrang
war die amerikanische Mariner 10.
Die berühmtesten aller Raumsonden, die zu den größten
technischen Leistungen aller Zeiten zählen, waren Pioneer 10 und
Voyager 2. Pioneer 10 wurde am 3. März 1972 gestartet. Er sollte
schadlos durch den Asteroidengürtel fliegen und den Jupiter erreichen,
was auch gelang. Pioneer 10 hat inzwischen unser Sonnensystem in Richtung
Unendlichkeit verlassen. An Bord befindet sich eine vergoldete Metalltafel
mit einer Bildernachricht für außerirdische Intelligenzen.
Voyager 2 startete am 5. September 1977 und passierte Jupiter, Saturn,
Uranus und Neptun. An Bord befindet sich eine Schallplatte mit Tönen
und Geräuschen aus unserer Natur.