Der Auftrag von Präsident John F. Kennedy, einen Menschen noch
vor 1970 auf den Mond zu schießen und heil wieder zur Erde zurück
zu bringen, hatte den Zweck, die Vormachtstellung der Sowjetunion im
Weltall zu brechen. Die Amerikaner gingen zielstrebig vor und setzten
gewaltige finanzielle Mittel ein. Nach dem Mercury-Projekt folgte das
Gemini-Projekt mit jeweils 2 Astronauten pro Raumschiff. Die Gemini-Kapseln
probten bereits Rendezvous- und Andockmanöver in der Erdumlaufbahn.
Mitte der Sechzigerjahre hob beinahe alle 2 Monate ein amerikanisches
Raumschiff mit einer Titanrakete ab.
Nach der erfolgreichen Gemini-Serie wurde das Apollo-Projekt gestartet.
Es begann mit einer Katastrophe. Die von der US-Flugzeugfirma North
American Rockwell gebaute Raumkapsel Apollo war auf einer Saturn 1-B
Rakete montiert. Am 27. Jänner 1967 sollten die drei Astronauten
Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee einen sechsstündigen
Bodentest absolvieren. „Feuer in der Kapsel“ waren die letzten
Worte von Grissom, dann verbrannten die drei Astronauten. Die Techniker
konstruierten rasch eine verbesserte Einstiegsluke, die sich von außen
und innen leicht und schnell öffnen ließ. Da die Zeit drängte,
wurde das Apollo-Projekt zügig vorangetrieben. Bereits ein Jahr
nach dem Unglück startete Apollo 7 mit den Astronauten Schirra,
Cunningham und Eisele. Zu Weihnachten 1968 flogen die drei Astronauten
Frank Bormann, Jim Lovell (der spätere Kommandant des Unglücksfluges
Apollo 13) und William Anders zum Mond und umkreisten ihn mehrmals.
Die von der Firma Grumman Aircraft gebaute Mondlandefähre konnte
damals noch nicht getestet werden, da sie noch nicht fertig gestellt
war. Die nötigen Tests erfolgten schließlich bei den Flügen
Apollo 9 und 10.
Die erste bemannte Mondlandung erfolgte am 20.7.1969 durch die Landefähre
„Eagle“ von Apollo 11. Der erste Mensch, der seinen Fuß
auf einen fremden Himmelskörper setzte, war Neil Armstrong. Er
sagte dabei die legendären Worte „Ein kleiner Schritt für
einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“.
Apollo 16 im April 1972 mit den Astronauten Young, Duke und Mattingly
bildete den letzten Flug im Apollo-Programm.
Der eigentliche Star des Mondprogramms war die größte jemals
gebaute Rakete, Wernher von Brauns sagenhafte Saturn V. Der Gigant war
110 Meter hoch und hatte ein Startgewicht von fast 3.000 Tonnen. Es
konnte damit eine Last von über 100 Tonnen in eine Umlaufbahn oder
43 Tonnen in eine Fluchtbahn befördert werden. Die Saturn V versagte
nie. Das Konkurrenzprodukt der Sowjetunion war hingegen ein Fehlschlag.
Alle vier Startversuche der Großrakete N1 endeten jeweils nach
wenigen Sekunden in einer gigantischen Explosion.