Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2006

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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Ideologien: PLATON


Am Ende der Sommerserie über Ideologien sei die Frage nach dem Urahn aller Ideologen gestellt. Am ehesten trifft dieser zweifelhafte Ehrentitel auf den griechischen Philosophen Platon zu. Platons Bewunderer schwärmen gerne von dessen wunderbaren Ideen und tiefen philosophischen Betrachtungen, von denen viele erhalten sind. Jedem Gymnasiasten wird beispielsweise heute noch Platons berühmtes Gleichnis von den Schattenbildern an der Höhlenwand erklärt.

Platon war der Sohn einer vornehmen Aristokratenfamilie aus Athen. Platons Vater starb früh, seine Mutter heiratete Pyrilampes, einen Freund des Perikles. Als junger Mann engagierte sich Platon in der Politik, zog sich aber bald enttäuscht zurück. Später wurde er Schüler des berühmten Philosophen Sokrates, dessen Hinrichtung (399 v. Chr.) er öffentlich verurteilte. Da Platon sich als Sokrates-Schüler nicht in Sicherheit glaubte, reiste er nach Italien, Sizilien und Ägypten. Später kehrte er zurück und gründete in Athen seine Akademie, in der ein breiter Fächerkanon (Astronomie, Mathematik und Philosophie) angeboten wurde. Der berühmteste Schüler der Akademie war Aristoteles. 367 v. Chr. ging Platon nach Sizilien, wo er erfolglos versuchte, bei Dionysos II seine Philosophie mit dem praktischen politischen Leben verbinden zu können. Platon starb im hohen Alter von 80 Jahren in Athen.

Platons bedeutendstes politisches Werk, die „Politeia“ (der Staat) beschäftigt sich mit dem Problem der Gerechtigkeit und der idealen Staatsverfassung. Platon zufolge setzt sich der vollkommene Staat aus drei Ständen zusammen. Für die wirtschaftliche Struktur des Staates ist der Stand der Gewerbetreibenden zuständig. Die Sicherheit des Volkes wird von den Kriegern gewährleistet und die politische Leitung von Philosophen und Königen gebildet. Der Stand eines Menschen wird durch seine Erziehung bestimmt, deren Ziel die Weisheit ist. Diese Ideen Platons kann man als Urgedanken eines demokratischen Staates mit Gewaltenteilung ohne weiteres akzeptieren. Der Teufel steckt jedoch im Detail, und diese Details sind grausam. Platons erste Opfer waren die Atheisten, die sich damals gegen den Glauben an die dekadenten Götter wandten. Platon empfahl, gegen Atheisten gewaltsam vorzugehen und jeden unreligiösen Materialismus zu verbieten. Freiheit war für Platon Gesetzlosigkeit, Gleichheit vor dem Gesetz Unordnung. Platons Lieblingsidee war die Reinhaltung des Staates von schlechten Elementen: „ … den Staat um seines Besten willen reinigen, indem sie einige seiner Bürger töten oder deportieren … “ Platon empfahl, um es hart aber korrekt auszudrücken, ideologische Abweichler als Feinde des Staates zu liquidieren.




© 2006 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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